Nacht-Fünfliber könnte schon bald Geschichte sein
Die fünf Franken, die man für die Benützung von Nachtzügen bezahlen muss, sind möglicherweise bald Geschichte. Die Zürcher Regierung und der Verkehrsverbund ZVV wollen den Nachtzuschlag abschaffen. An einer Medienkonferenz in Zürich sagt die Volkswirtschaftsdirektorin des Kantons, Carmen Walker Späh: In einer 24-Stunden-Gesellschaft, mit einer hohen Auslastung des Zugnetzes rund um die Uhr, brauche es keinen Zuschlag mehr. «Die Zeit ist reif für diesen wichtigen und zeitgemässen Schritt», sagte Walker Späh.
Ostwind ist offen, will aber noch abwarten
In der Ostschweiz ist man der Idee gegenüber zwar aufgeschlossen, aber noch vorsichtig. Werner Thurnheer, Geschäftsführer des Tarifverbundes Ostwind, der den Nachtzuschlag einzieht, sagt: «Es ist noch zu früh, um konkrete Pläne zu machen. Wir müssen nun genau prüfen, was die Pläne des ZVV für Ostwind bedeuten.» Thurnheer sagt aber auch, dass eine Abschaffung des Nachtzuschlages in der Ostschweiz nicht undenkbar ist. «Grundsätzlich ist alles möglich».
Im Kanton Graubünden wurde der Nachtzuschlag bereits 2017 abgeschafft. Dies mit der Begründung, der öffentliche Verkehr müsse für Kunden rund um die Uhr möglichst einfach nutzbar sein.
Abschaffung bis 2022 möglich
Ostwind und ZVV gehören zusammen mit fünf weiteren Verkehrsverbunden zu einem gemeinsamen Tarifverbund für den Nachtzuschlag. Will der ZVV alleine den Nachtzuschlag abschaffen, muss er den Vertrag mit dem Tarifverbund kündigen.
Zunächst wird aber der Zürcher Kantonsrat über die Abschaffung des Nacht-Fünflibers beraten. Bis 2022 will der ZVV und die Zürcher Regierung den Nachtzuschlag abgeschafft haben.
Gemäss Thurnheer will bis dahin auch Ostwind die Gespräche mit dem Zürcher Verkehrsverbund aufnehmen, um sich abzustimmen. Dann werde entschieden, ob der Nacht-Fünfliber, auch in der Ostschweiz abgeschafft wird.