Solidarität

Ostschweizer hissen Schweizerfahne während Corona-Krise

· Online seit 06.04.2020, 20:18 Uhr
In vielen Ostschweizer Gemeinden werden aus Solidarität während der Corona-Krise die Schweizerfahnen montiert. Doch es finden nicht alle gefallen an der Aktion: Die Schweizerfahne sei zu patriotisch, ist die Meinung eines Stadtpräsidenten.

Quelle: TVO

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Als Zeichen der Solidarität und dem Zusammenhalt während der Krise haben Ostschweizer ihre Schweizerfahnen gehiesst. Die Aktion ist in Rapperswil-Jona entstanden und hat nun die ganze Ostschweiz erreicht. Doch nicht überall findet das Zeichen mit patriotischem Touch gefallen.

Auf dem Gemeindehaus in Herisau trohnt seit Montagmorgen eine Schweizerfahne. Der Herisauer Gemeindepräsident, Kurt Geser, findet gefallen daran: «Das ist ein Zeichen, welches Mut macht und Zuversicht schafft. Ausserdem kann man dadurch auf eine Art Danke sagen.» Neben Herisau machen auch alle anderen 19 Gemeinden des Kantons Appenzell Ausserrhoden an der besonderen Aktion mit. Auch die Einwohner werden aufgefordert, mit einer aufgehängten Schweizer Fahne Solidarität zu zeigen. Die Bevölkerung ist jedoch geteilter Meinung, was diese Aktion betrifft. «Die Solidarität sollte gelebt werden aber nicht mit irgendwelchen äusseren Zeichen heuchlerisch zur Schau gestellt werden», sagt ein Anwohner aus Abtwil zum TVO. 

Der Kanton St.Gallen ist auch nicht Feuer und Flamme für die Aktion. Nur vereinzelte Gemeinden wie Gossau oder Flawil machen mit. Die Stadt St.Gallen äussert sich kritisch zur Schweizerfahne als Solidaritäts-Zeichen. «Die Schweiz ist ein multikulturelles und international vernetztes Land, viele Mitbürger verfügen über einen Migrationshintergrund und dürften sich durch die Schweizer Fahne nicht im gleichen Ausmass angesprochen fühlen», erklärt der St.Galler Stadtpräsident Thomas Scheitlin.

(gbo) 

veröffentlicht: 6. April 2020 20:18
aktualisiert: 6. April 2020 20:18
Quelle: FM1Today

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