Wegen Elon Musk

«Passt nicht zu Innerrhoden»: Appenzeller löschen «X»-Profil

17.01.2024, 09:29 Uhr
· Online seit 17.01.2024, 08:11 Uhr
Als erster Ostschweizer Kanton hat Appenzell Innerhoden den offiziellen Kanal auf «X», ehemals Twitter, gelöscht. Grund ist das Verhalten von Milliardär und «X»-Besitzer Elon Musk auf der Social-Media-Plattform. In St.Gallen hingegen will der Kanton der Plattform weiterhin treu bleiben – zumindest vorerst.

Quelle: TVO

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Seit Elon Musk bei Twitter am Werk ist, blieb praktisch nichts wie es war: Sogar den Namen des Kurznachrichtendiensts hat der schwerreiche Unternehmer ausgetauscht – so heisst Twitter seit Juli 2023 eben nun «X».

Musk holt Hassprediger zurück

Für wesentlich mehr Kontroversen als der Namenswechsel sorgt aber eine andere, von Musk angestossene Entwicklung. Unter dem Deckmantel der Meinungsfreiheit hat Musk zahlreichen umstrittenen Persönlichkeiten, die vorher von Twitter verbannt wurden, wieder den Zugang zur Onlineplattform freigeschaltet. Das hat dazu geführt, dass auch Verschwörungstheoretiker und Hassprediger nun wieder munter ihre höchst fragwürdigen Positionen auf dem Online-Dienst kundtun können.

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Ein bekanntes Beispiel ist der US-Amerikaner Alex Jones, welcher Verschwörungstheorien der übelsten Sorte über Amokläufe in den USA verbreitet hatte und deswegen auch gerichtlich zu einer Rekord-Schadenersatzsumme von einer Milliarde US-Dollar verurteilt wurde.

«X passt nicht zu Innerrhoden»

Weil immer mehr dubiose Gestalten wie Jones auf X unterwegs sind, gehen andere den umgekehrten Weg. Diverse Promis haben der Plattform den Rücken gekehrt und auch immer mehr staatliche Behörden und Institutionen tun es ihnen gleich – so jetzt auch der Kanton Appenzell Innerrhoden. Roland Inauen, Landammann von Appenzell Innerrhoden führt die bereits genannten Gründe an: «Man hat X wieder für Hassprediger, Rassisten und Verschwörungstheoretiker geöffnet. Wir haben in der Standeskommission gefunden, dass X deshalb nicht zu uns passt.»

Kanton St.Gallen bleibt – vorerst

Auch beim Kanton St.Gallen ist ein Abschied von X ein Thema. «Wir sehen auch, dass die Reputation von X leidet und Elon Musk dem Kanal schadet», sagt Thomas Zuberbühler, Leiter Kommunikation beim Kanton. Man habe sich allerdings vorerst entschieden, der Plattform treu zu bleiben – man wolle sich den Diskussionen über Negatives nicht entziehen und deshalb dabei sein. Wie lange, dass auf X allerdings noch für den Kanton relevante Diskussionen stattfinden, ist unklar: Die Followerzahl wird stetig kleiner.

Gut möglich, dass St.Gallen bald dem Vorbild Innerrhodens folgt und X dann ebenfalls den Rücken kehrt. Sich ebenfalls schon vom Onlinedienst verabschiedet haben sich in der Schweiz beispielsweise Graubünden Tourismus oder Teile der staatlichen Institutionen des Kantons Zürich.

veröffentlicht: 17. Januar 2024 08:11
aktualisiert: 17. Januar 2024 09:29
Quelle: TVO

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