Wegen Trockenheit

SAC-Hütten kämpfen mit Wassermangel – das FM1-Land bleibt vorerst verschont

13.07.2022, 08:10 Uhr
· Online seit 13.07.2022, 07:31 Uhr
SAC-Hütten im Wallis kämpfen mit Wassermangel. In einigen Hütten geht es sogar so weit, dass sie ihren Besuchern Mineralwasserflaschen verkaufen müssen, damit diese sich die Zähne putzen können. Im FM1-Land ist der Wassermangel in den Berghütten zum Glück noch kein Problem.
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Es ist warm und trocken. Keine besonders guten Voraussetzungen für Schnee und Regen in den Bergen. Die Situation ist laut der «SonntagsZeitung» vor allem für die SAC-Hütten im Wallis und Engadin kritisch: Der Schnee für die Wasserversorgung der Hütten fehlt. In einigen Hütten werden sogar drastische Massnahmen ergriffen: Wer Wasser zum Zähneputzen braucht, muss Mineralwasser kaufen und das für nicht gerade wenig Geld.

Zwinglipasshütte: Kritisch wird es ab drei Wochen ohne Regen

In der Ostschweiz sieht die Lage ein bisschen anders aus. In der SAC-Zwinglipasshütte im Toggenburg gibt es das Wasserproblem zum Glück nicht – zumindest nicht im gleichen Ausmass wie im Wallis. Die Wasserversorgung dort wird durch Regenwasser gesichert, dieses wird in der Hütte filtriert und gesammelt. «Erst wenn es drei Wochen lang nicht regnet, wird es kritisch», so Ruth Lüthi, Ressort-Leiterin. Bis jetzt haben sich also noch keine Probleme ergeben. Wenn es in der nächsten Zeit aber nicht zu Regen kommt, werden ebenfalls Massnahmen ergriffen. «Wir werden Wasser in den Waschräumen oder beim Kochen sparen müssen», sagt Lüthi. Die Mineralwasser-Variante werde es im Toggenburg nicht geben. Die Alternative, das Wasser mit einem Helikopter hochzufliegen, sei keine Option, man wolle auf die Umwelt achten, so Lüthi.

«Ohne Schmelzwasser wird es keine Hütte geben»

Ähnlich sieht es in der Lischana-Hütte im Engadin aus. Die Hüttenverantwortlichen hatten das Glück, letzten Sommer eine neue Wasserfassung erhalten zu haben. Dieses Jahr kommt die Hütte noch gut mit den Wasserreserven aus. Die Zukunft sieht aber weniger rosig aus. Denn das Wasser für die Hütte kommt von einem Gletscher. Dieses Wasser wird gespeichert und dann in der Hütte benutzt.

Das Problem: Die Klimaerwärmung bringt den Gletscher zum Schmelzen, je länger je mehr. «Ich kann es nicht genau sagen, aber ich denke in zwei bis fünf Jahren wird der Gletscher nicht mehr vorhanden sein», so Ursula Hofer, Hüttenwartin. «Ohne Schmelzwasser wird es keine Hütte geben». Denn Wasser-Lieferungen mit dem Helikopter wären weder ökologisch noch ökonomisch. Pro Tag brauche man in der Hütte etwa 3000 Liter Wasser. In Kombination mit den Kosten wäre der Transport mit dem Helikopter unglaublich teuer und nicht stemmbar.

SAC-Hütten müssen deshalb allgemein in der Zukunft mit weniger Wasser auskommen. So werden bei Renovationen zum Beispiel Trockentoiletten eingebaut, welche einiges an Wasser sparen.

(oli)

veröffentlicht: 13. Juli 2022 07:31
aktualisiert: 13. Juli 2022 08:10
Quelle: FM1Today

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