Schlafenszeit für die «Nachtmenschen»
Für Grenzwächter Andrea Schmid ist es eine turbulente Nacht. Nachdem der Hund am Grenzübergang in Au im Auto von drei Albanern Drogen erschnüffelt hat, wird das Fahrzeug genauer unter die Lupe genommen. Zur Enttäuschung von Andrea Schmid ohne Erfolg. Langsam bricht ein neuer Tag an. Doch noch hat der Grenzwächter nicht Feierabend. In Buchs muss der Nachtzug aus Budapest kontrolliert werden. «Das ist ein Hochrisikozug in Bezug auf Migration. In solchen Zügen sitzen häufig gesuchte Personen oder Schmuggler», erklärt Andrea Schmid. Auch dieses Mal: Im Zug sind zwei Frauen, die wegen nicht bezahlter Bussen zur Fahndung ausgeschrieben sind. Die beiden Prostituierten aus Ungarn müssen gleich mit aufs Polizeirevier.
Alpstein: Wunderschön, aber unberechenbar
Alpstein-Fotograf Simon Kaufmann wartet auf dem Säntis, bis sich die Wolken verziehen. Abends und in der Nacht hatte er kein Glück. Auch in den frühen Morgenstunden, als er nochmals auf den Gipfel steigt, werden seine Hoffnungen nicht erfüllt. Nun reicht es Simon Kaufmann. Ohne spektakuläre Nachtaufnahmen macht er sich auf den Weg Richtung Seilbahn. Kaum fährt er hinab, hat er freie Sicht auf die Berge und Hügel des Alpsteins. So sei der Alpstein halt: «Wunderschön, aber unberechenbar», sagt der Fotograf.
Auszeit an der Olma
Für den taxifahrenden Bauern Thomas Zellweger war es bisher eine enttäuschende Nacht mit wenigen Fahrgästen. Eine längere Fahrt würde ihm die Nacht retten. Und diese lässt nicht lange auf sich warten: Eine Person, die notfallmässig ins Spital musste, bucht Thomas Zellweger für die Heimfahrt nach Walzenhausen. Ziemlich gerädert kehrt er zurück auf seinen Hof in Teufen. Nach ein paar Stunden Schlaf gönnt sich der Landwirt erst einmal eine Auszeit. Er verbringt den Tag mit einem Freund an der Olma. Ein Wellnesstag, wie Thomas Zellweger sagt: «Ich muss mich für einmal um nichts und niemanden kümmern, nicht um meine Kühe, nicht um meine Taxikunden.»