Abacus klagt weiter
So etwas habe es im Kanton St.Gallen wohl noch nie gegeben, schreibt die «Ostschweiz am Sonntag» heute: Ein privates Unternehmen legt sich mit der Mehrheit der Gemeinden an. Gegen 28 St.Galler Gemeinden klagt die Softwarefirma Abacus bislang, zusätzliche Klagen werden geprüft, heisst es seitens von Abacus.
Streitpunkt ist der Zuschlag für eine neue Finanzsoftware, welche die Gemeinden an die staatseigene Verwaltungsrechenzentrum AG St.Gallen (VRSG) erteilt haben. Abacus-Geschäftsführer Claudio Hintermann wirft den Gemeinden Unregelmässigkeiten bei der Softwarebeschaffung vor. Im Interview mit der «Ostschweiz am Sonntag» geht Hintermann darauf ein, weshalb der aktuelle juristische Schritt «mit Absicht» provoziert worden sei. Die Publikation der Software-Vergabe sei «eine konzentrierte Aktion unter Regie der Vereinigung der Gemeindepräsidenten gewesen». Die Vereinigung sei der verlängerte Arm der VRSG; die Gemeinden können gar nicht autonom handeln, geschweige denn andere Angebote als jene der VRSG prüfen.
Der Streit zwischen Abacus und den St.Galler Gemeinden dauert schon länger an. TVO berichtete im Februar dieses Jahres.