Wer will das Amt?

Berneck findet kein Gemeindeoberhaupt – hättest du das Zeug dazu?

· Online seit 15.01.2023, 06:27 Uhr
Politisches Interesse, Führungserfahrung und ein tadelloser Leumund: Um als Gemeindepräsidentin oder Gemeindepräsident in Frage zu kommen, muss man unterschiedliche Fähigkeiten und Erfahrungen mitbringen. In Berneck musste die Wahl verschoben werden – weil sich bislang keine Person für das Amt finden liess.
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Nach dem Rücktritt von Gemeindepräsident Bruno Seelos in Berneck wurde eine Ersatzwahl auf den 12. März angesetzt. Doch die Suche nach geeigneten Kandidatinnen und Kandidaten stellt sich laut der überparteilichen Findungskommission in Berneck als schwierig heraus – bisher wurde keine Person gefunden, die zur Wahl empfohlen werden kann. Die Ersatzwahl wird verschoben.

Anspruchsvoll und vielfältig

Kann es sein, dass die Anforderungen der Bernecker Findungskommission zu hoch sind? Andreas Reis, Vertreter der Findungskommission und Präsident der FDP-Ortspartei Berneck, meint: «Nein. Die Aufgaben einer Gemeindepräsidentin oder eines Gemeindepräsidenten sind anspruchsvoll und vielfältig.»

Reis erklärt, dass die Findungskommission nach einer Persönlichkeit sucht, die unterschiedliche Fähigkeiten und Erfahrungen mitbringt. «Dazu gehören beispielsweise Erfahrungen in der Verwaltung und bestenfalls Kenntnisse des öffentlichen Rechts, politisches Interesse oder auch aktive Tätigkeit, Führungserfahrung und einen tadellosen Leumund.»

Aber auch Aus- und Weiterbildungen und eine gefestigte Persönlichkeit sind wichtig. «Die Person sollte ausserdem gerne in der Öffentlichkeit stehen, belastbar sein und sich gerne Herausforderungen stellen.»

«Parteizugehörigkeit von Vorteil»

Um für das Gemeindepräsidium in Frage zu kommen, müsse man keiner Partei angehören. Es könne laut Reis in Bezug auf die politischen Kenntnisse und Erfahrungen von Vorteil sein, sei aber keine Bedingung.

Die Bewerbenden können sich, wie bei anderen Berufen auch, an ein Personalvermittlungsbüro wenden, welches die Eingabe auf Vollständigkeit prüft und allfällige Auffälligkeiten kennzeichnet. «Die Findungskommission würdigt anschliessend alle Bewerbungen und entscheidet, wer zu einem Gespräch eingeladen wird», so Reis und ergänzt: «Würde der oder die Bewerbende dabei einen positiven Gesamteindruck hinterlassen, empfiehlt die Findungskommission eine oder mehrere Personen zur Wahl.»

Der Wahlkampf sei dann Sache des Bewerbenden. In diesem ist laut der Findungskommission eine Parteizugehörigkeit als Unterstützung im Wahlkampf von Vorteil.

Prozess wird nun überprüft

Bisher hätten sich sechs Personen beworben: «Leider konnte die Findungskommission keine dieser Bewerbenden zur Wahl vorschlagen», erklärt Reis. Alle Personen, auf welche die Findungskommission direkt zuging, hätten abgesagt.

Der Prozess werde nun überprüft: «Das bisherige Vorgehen hat sich aber in der Vergangenheit bewährt und ist nicht grundsätzlich falsch. Es wurden bereits weitere Personen direkt angefragt.»

Die Ersatzwahl wurde nun um drei Monate auf den 18. Juni verschoben. «Mit der neu gewonnen Zeit besteht die Hoffnung, dass wir mehr potenzielle Kandidatinnen und Kandidaten finden können, die sich ein solches Amt vorstellen können.»

veröffentlicht: 15. Januar 2023 06:27
aktualisiert: 15. Januar 2023 06:27
Quelle: FM1Today

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