«Der Frust ist gewaltig» – keine Lockerung für Campings in Sicht

Sommerferien sind dieses Jahr grundsätzlich möglich, allerdings wohl nur innerhalb der Schweiz: Das hat der Bundesrat vergangene Woche bekanntgegeben. Davon profitieren könnten unter anderem die Campingplätze – die allerdings aktuell gar keine neuen Gäste aufnehmen dürfen.

«Bei mir sind nur noch Dauercamper, die ihren Platz schon vor der Krise hatten», sagt Roger Welti, Besitzer eines Campings in Altenrhein. Kommen jetzt keine neuen Gäste vorbei, so fehlen ihm diese nächstes und übernächstes Jahr, wie Welti gegenüber TVO erklärt.

«Damit gerechnet, zu Gruppe der Restaurants zu gehören»

«Der Frust ist natürlich gewaltig», sagt auch Christine Zellweger, die den Campingplatz Seehorn in Egnach betreibt. «Wir hatten damit gerechnet, dass wir zur gleichen Gruppe wie die Restaurants gehören würden.» Die Gastronomie darf ihren Betrieb am 11. Mai wieder aufnehmen, gleichzeitig mit den Läden und den obligatorischen Schulen.

«Zu Einbussen bereit»

Laut den Behörden werden die Campingplätze vorerst nicht freigegeben, weil sich dort schnell Menschenansammlungen bilden und die Hygienevorschriften nicht eingehalten werden könnten. Der Verband der Campingplätze macht nun Druck beim Bund – mit einem Schutzkonzept. «Wir wären bereit, gewisse Einbussen auf uns zu nehmen und nicht jeden Platz zu besetzen», sagt Christine Zellweger.

Viele Anfragen

Thurgau Tourismus erhalte derzeit zahlreiche Anfragen zu Campingferien, sagt Geschäftsführer Rolf Müller. «Es ist bedenklich, diesen Nachfragen nun nicht nachgehen zu können.» Er kann das Handling des Bundes nicht verstehen. «Wir glauben ganz fest, dass Social Distancing auf Campingplätzen sehr gut eingehalten werden kann, es gibt sehr viele Flächen.»

Wann Campings wieder neue Gäste begrüssen dürfen, ist unklar. Im Drei-Etappen-Plan des Bundesrates werden Campingplätze nicht aufgeführt.

(lag)