Die «Kurzparker» von Buchs

· Online seit 23.08.2018, 06:47 Uhr
Mitten im Parkverbot vor der Migros in Buchs stehen immer wieder Autos. Ein Foto sorgt im Netz für Belustigung und Ärger. Die Migros weiss um das Problem.
Sandro Zulian
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Das Bild, welches in der Facebook-Gruppe «Du bisch vo Buchs (Buxx) wenn..» geteilt wurde, hat etwas spöttisches, ja fast schon zynisches. Zwei Autos parkieren bei der Buchser Migros auf einer Verkehrsinsel. Mittendrin thront unübersehbar eine Tafel, die auf das herrschende Parkverbot hinweist. «Ich verstehe es einfach nicht», schreibt der inoffizielle «Beschwerdeführer» in der Community-Gruppe.

«Zu bequem für die Tiefgarage»

Die Reaktionen lassen nicht lange auf sich warten: So schreibt ein User: «Wenn sie in der Lage dazu wären, würden sie in die Tiefgarage fahren! Obwohl man zwei Stunden gratis parkieren kann, sind manche Leute noch immer zu bequem!» «An den Billetautomaten ranfahren ist vielleicht für viele ein Problem», mutmasst eine weitere Userin. Eine andere hat eine pragmatischere Erklärung: «Denen ist es doch einfach zu blöd, in die Tiefgarage zu fahren.»

Tatsächlich befindet sich der Eingang zur Migros nur wenige Meter neben der Verkehrsinsel, die immer wieder zweckentfremdet wird.

Migros: Lastwagen können nicht mehr wenden

Auf Anfrage gibt die Migros bekannt, dass sie das Problem an der Birkenstrasse kennt. Das Parkieren auf der Verkehrsinsel ist gemäss Mediensprecher Nico Canori verboten: «Personenwagen kommen zwar noch gut vorbei, wenn auf der Verkehrsinsel geparkt wird. Unsere Lastwagen können dann aber nicht wenden.» Fehlbare Falschparker werden gemäss Canori im Laden ausgerufen und gebeten, ihr Fahrzeug umzuparkieren.

«Nur schnell etwas besorgen»-Mentalität

Von fehlenden Kurzpark-Plätzen will Canori indes nichts wissen: «Unsere Kundinnen und Kunden können das Parkhaus zwei Stunden gratis nutzen. Die Gründe fürs Parkieren auf der Verkehrsinsel sehen wir eher in der Bequemlichkeit («nur schnell etwas besorgen») oder darin, dass einige Leute generell ungern in Parkhäuser fahren.» Müsse ein Falschparker ausgerufen und aufgefordert werden, sein Auto umzustellen, so stosse dies in der Regel auf viel Verständnis. Die Migros musste bis anhin noch keine Meldungen an die Kantonspolizei St.Gallen machen.

Polizei kennt den «Parkplatz»

Auch dort hat man Kenntnis von den «Kurzparkern» vor der Migros, sagt Gian Andrea Rezzoli, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen: «Unsere Polizisten wissen von der Verkehrsinsel. Da es sich dabei jedoch um das Privatareal der Migros handelt, muss sich der Detailhändler in erster Linie selber um das Problem kümmern.»

Rund 25 Kommentare sind auf Facebook zum Post eingegangen, aber viele ärgern sich auch über die Nörgler: «Nicht das ich es unterstützen oder gutheissen würde, aber irgendwie schon interessant, das man sich darüber so aufregen kann und es ein Post Wert ist. Da hat die Aussage: ‹Jeder Schweizer ist ein kleiner Polizist mal wieder voll zugeschlagen›». Und die Netzgemeinde hat gleich auch eine passende Idee für Nörgler: «Bewerbt euch doch bei der Migros als Parkplatzpolizisten!»

Auch auf Google Maps «erwischt» man eine Falschparkerin in flagranti. Die Aufnahme stammt aus dem Jahr 2013.

veröffentlicht: 23. August 2018 06:47
aktualisiert: 23. August 2018 06:47
Quelle: saz

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