St.Gallen

Gefährliches Bus-Überholen: Jetzt handelt die Stapo

· Online seit 30.10.2020, 09:20 Uhr
In den letzten Wochen hat die Stadtpolizei vermehrt Reklamationen wegen rücksichtsloser und damit gefährlicher Überholmanöver an Bushaltestellen erhalten. Jetzt reagiert sie – mit Prävention, aber auch verstärkter Sanktion.
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Sowohl von Anwohnern und Passanten als auch von Personal des öffentlichen Verkehrs erhielt die Stadtpolizei St.Gallen in den vergangenen Wochen Reklamationen wegen rücksichtsloser Überholaktionen von Autofahrern gegenüber an Haltestellen stehender Busse.

Sogar Verkehrsinseln werden links umfahren

Besonders betroffen sind Haltestellen, die direkt auf der Fahrbahn liegen. Die Autolenker fahren auf Sperrflächen oder über Sicherheitslinien, um nicht hinter den anhaltenden Bussen warten zu müssen. Ganz heikel wird es, wenn Verkehrsinseln via Gegenfahrbahn umfahren werden, um zu überholen. Sogar das sei hin und wieder vorgekommen, heisst es in einer Medienmitteilung der Stadtpolizei.

Roman Kohler, Sprecher der Stadtpolizei St.Gallen, nennt gegenüber FM1Today einige «Überhol-Hotspots»: Besonders betroffen sind beispielsweise die Haltestelle Ruhsitz an der Oberstrasse Richtung Riethüsli, die Haltestelle Vonwil an der Burgstrasse oder die Haltestelle Moosweiher an der Haggenstrasse. Die Überholaktionen würden nicht selten zu gefährlichen Situationen führen.

Bussen, Führerscheinentzug und sogar Anzeigen möglich

Darum stellt die Stapo klar: Gibt es Sicherheitslinien oder Sperrflächen, dürfen diese keinesfalls be- oder überfahren werden. Gleiches gilt für Verkehrsinseln. Diese auf der Gegenfahrbahn zu umfahren, ist verboten.

Wegen des gehäuften Fehlverhaltens werden Massnahmen getroffen. Die Stadtpolizei will mit Hinweistafeln an Haltestellen die Autolenker sensibilisieren. Gleichzeitig werden auch die Kontrollen verschärft. Wer sich nicht an die Regeln hält, muss mit Bussen und im Extremfall gar mit einer Anzeige rechnen: Die Missachtung einer Sicherheitslinie oder Sperrfläche zieht ein Bussgeld von 140 Franken nach sich, eine Anzeige hagelt es, wenn man die Verkehrsinsel auf der falschen Seite umfährt. Dann ist auch ein Führerscheinentzug möglich, das liegt jeweils im Ermessen der Staatsanwaltschaft.

Also, auch wenn es manchmal mühsam sein kann: Wer hinter einem Bus fährt und warten muss, sollte dies gesetzeskonform machen und nicht überholen – der Sicherheit und des eigenen Portemonnaies wegen.

(red.)

veröffentlicht: 30. Oktober 2020 09:20
aktualisiert: 30. Oktober 2020 09:20
Quelle: FM1Today

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