Gras am Kiosk? HSG-Forscher wollen legalen Cannabisverkauf testen
Rund 225'000 Personen haben 2017 in der Schweiz einmal monatlich oder häufiger Cannabis konsumiert – 20 Prozent unter ihnen haben einen problematischen Umgang mit der Droge. «Uns interessiert, wie die anderen 80 Prozent ihren Konsum gestalten», sagt Florian Elliker, Dozent an der Universität St.Gallen (HSG), gegenüber dem «St.Galler Tagblatt».
Gemeinsam mit seinem Kollegen Niklaus Reichle will er im Februar 2022 in der Stadt St.Gallen ein von der HSG finanziertes Forschungsprojekt mit dem Titel «Cannabis im Alltag» starten. Dieses soll 21 Monate dauern – in der Zeit soll nichtmedizinischer Cannabis legal erhältlich sein.
Die Forscher interessiert, wo Konsumierende die Droge kaufen würden. Vorgeschlagen werden unter anderem Apotheken und Kioske. «Wir wollen herausfinden, welches Setting den Schwarzmarkt ersetzen könnte, sollte es in der Schweiz dereinst zu einer Legalisierung von Cannabis kommen.»
Das Konzept wird nun von der Stadt geprüft. Stadträtin Sonja Lüthi (GLP) hält einen Versuch grundsätzlich für interessant, wie sie gegenüber der Zeitung sagt.
(lag)