Solidarität

Grosse Hilfsbereitschaft – So will das FM1-Land den Erdbebenopfer helfen

12.02.2023, 09:06 Uhr
· Online seit 11.02.2023, 16:28 Uhr
Die Erdbeben-Katastrophe in der Türkei und Syrien bewegt die Welt. Auch in der Ostschweiz möchte man einen Beitrag zur Unterstützung der Hunderttausenden Betroffenen leisten. Egal ob im Coiffeur-Salon, Kebab-Laden oder Taxiunternehmen – im FM1-Land werden jetzt fleissig Spenden gesammelt.
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Fast 24'000 Todesopfer wurden bis am Samstag in der Türkei und Syrien wegen dem verheerenden Erdbeben gezählt. Gemäss der Internationalen Föderation der Rotkreuz- und Rothalbmondgesellschaften sind 300'000 Menschen vom Erdbeben betroffen.

Die katastrophalen Ereignisse lösen eine riesige Solidaritätswelle aus. Viele Ostschweizer Betriebe und Vereine rufen nun über Social Media, Webseiten oder mit Plakaten zu Spendenaktionen auf.

Kebab-Laden erhält grosszügige Spenden

«Mein Vater und meine Tante fliegen am Dienstag nach Gaziantep, um vor Ort zu helfen», sagt Mazlum Bilmec gegenüber TVO. Dafür sammelt er nun Geld in seinem Saray-Imbissladen im St.Galler Neudorf. «Sie werden damit grosse Einkäufe machen und die Güter den Menschen, die es wirklich nötig haben, persönlich übergeben", führt Bilmec aus. Den Gewinn aus Döner, Kebab oder Pizza, den er an diesem Wochenende einnimmt, möchten seine Verwandte direkt in diese Einkäufe investieren und diese rund um seine Heimatregion Pazarcık verteilen.

Seit seinem Spendenaufruf kommen Leute aus der ganzen Ostschweiz in seinen Imbiss, um einen indirekten Beitrag leisten zu können. «Von überall twinten Leute Geld. Oft auch viel mehr als der Preis eines Kebabs. Wir werden finanziell sehr unterstützt», sagt Bilmec. Sogar aus Bern habe ihm jemand einen überaus grosszügigen Betrag übergeben. Es mache ihn sehr glücklich, wie hilfsbereit die Leute seien.

Haare schneiden für einen guten Zweck

Wer am Samstag im Coiffeursalon «Savino Unique Hairstyling» in St.Gallen seine Haare schneidet, leistet damit ebenfalls einen indirekten Spendenbeitrag. «Unser Mitgefühl ist bei allen Betroffenen, Hinterbliebenen, Leidenden und den tapferen Helfern», schreibt das Geschäft auf dem Instagram-Account.

«Ich habe viele Kundinnen und Kunden, die aus diesen Ländern kommen. Für mich hat es sich belanglos angefühlt, normal weiterzumachen», erklärt die Inhaberin von «Savino Hairstyling» Renata Meier gegenüber FM1Today. So habe sich das Team darauf geeinigt, den gesamten Tageseinsatz vom Samstag an die Opfer in der Türkei und Syrien zu spenden. Dafür schiebt das Team eine extralange Schicht, der Salon ist wegen des Spendenaufrufs am Samstag überbucht. Das Geld möchte Meier ausgewählten Hilfsorganisationen spenden.

Taxifahrer möchte Familie in seinem Haus in der Türkei unterbringen

Eine Spendenaktion gestartet hat auch der Inhaber vom Stadt-Taxi Amriswil, Gökhan Birgül. Alle Einnahmen seiner Fahrten seit dem Freitagabend möchte er Hilfsorganisationen übergeben. «Wir müssen schauen, dass diese Leute untergebracht werden, Wasser und Nahrungsmittel erhalten. Ich hoffe, dass wir mit diesen kleinen Beiträgen einen kleinen Teil dazu beitragen können», sagt Birgül gegenüber FM1Today.

Die Aktion sei mit der Stadt Amriswil abgesprochen. Zudem möchte der Taxifahrer eine Familie in seinem Haus in der Türkei unterbringen.

Regionale Türkische Vereine sammeln fleissig

Helfen möchten auch der Türkische Kulturverein Buchs und der Türkische Verein Rheintal. Nach einer einberufenen Krisensitzung hat der Kulturverein Buchs bereits mehrere Tausend Franken aus der Vereinskasse gespendet. Die beiden Vereine spüren, dass Not verbindet und erhalten Geld aus der Bevölkerung.

«Man will helfen, aber im ersten Moment waren wir etwas hilflos. Die Hilfe darf nicht ins Leere laufen, sondern muss genau dort ankommen, wo es auch dringend nötig ist», sagt Ali Güldal vom Türkischen Verein Rheintal. Umso wichtiger sei es, dass koordiniert und fokussiert gehandelt werde, betont Güldal. Gesammelt wird weiterhin fleissig und alles, was in ihrer Macht steht, getan.

veröffentlicht: 11. Februar 2023 16:28
aktualisiert: 12. Februar 2023 09:06
Quelle: FM1Today

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