In St.Gallen gehen die Meinungen zum «Mohrenkopf» auseinander
Quelle: tvo
Eine süsse Versuchung spaltet im Moment die ganze Schweiz. Der Produktname «Mohrenkopf» sei nicht mehr zeitgemäss, sagt die Migros und nimmt die «Mohrenköpfe» des Produzenten Dubler kurzerhand aus dem Sortiment.
«Diskriminierend und Rassistisch»
Für die St.Galler Juso-Politikerin Amina Cissé war dies der richtige Entscheid: «Das Wort ist historisch geprägt. Es ist diskriminierend, rassistisch und mit der Zeit der Sklaverei verbunden, als Menschen noch verkauft wurden.»
«Nahrungsmittel hat nichts mit der Hautfarbe zu tun»
Die TVO-Umfrage in den St.Galler Strassen zeigt: Die Mehrheit sieht keine Notwendigkeit in der Namensänderung. «Vielleicht wäre es zeitgemäss, den Namen zu ändern. Mir persönlich wäre es aber nicht in den Sinn gekommen, da ich mich nicht betroffen fühle», sagt eine Passantin. Ein anderer sagt: «Ich persönlich finde es nicht schlimm. Es geht um ein Nahrungsmittel und hat nichts mit der Hautfarbe eines Menschen zu tun.»
«Dürfen nicht stehen bleiben»
Diese Haltung kann Amina Cissé nicht nachvollziehen: «Es zeigt, dass die Leute sich nicht reflektieren und sich nicht über den Begriff informieren. Dass es diesen Begriff schon seit Jahrzehnten gibt, ist keine Ausrede. Es ist wichtig, dass wir mit der Gesellschaft mitgehen und nicht stehen bleiben.»
Mittlerweile denken auch die Supermarkthändler Spar und Volg darüber nach, Produkte mit dem Namen «Mohrenkopf» aus dem Sortiment zu nehmen.