Innerrhoden will Gratistests für alle bis Ende Jahr – St.Gallen für härtere Lösung
Die St.Galler Regierung spricht sich in ihrer Vernehmlassungsantwort an den Bund zwar für eine Verlängerung der Testkostenübernahme aus – allerdings für eine kürzere Zeit. Wer einmal gegen das Coronavirus geimpft ist, soll sich nur bis Ende Oktober kostenlos testen lassen können, um an ein Covid-Zertifikat zu kommen. Der Bundesrat hatte eine Verlängerung bis Ende November vorgeschlagen. Für Ungeimpfte soll eine kürzere Gnadenfrist bis zum 10. Oktober gelten.
«Impfung soll beworben werden»
«Grundsätzlich ist die weitere Übernahme der Testkosten durch den Bund für die Regierung nicht angezeigt, denn damit wird der Impfanreiz geschmälert», schreibt die St.Galler Regierung am Mittwoch. «Die Impfung soll weiterhin beworben werden, denn sie schützt vor Erkrankung mit dem Coronavirus und dessen Übertragung.»
Verbindliche Werte
Der Kanton Thurgau begrüsst die vom Bundesrat angeregte Lösung, wie er mitteilt. Zudem soll geprüft werden, ob Selbsttests weiterhin kostenlos zur Verfügung stehen sollen, und zwar für alle. «Ausserdem soll die erweiterte Zertifikatspflicht an verbindliche Grenzwerte geknüpft und damit in der Anwendung versachlicht werden», heisst es.
«Grundsätzlich einverstanden» ist auch der Kanton Appenzell Ausserrhoden. «Er beantragt dem Bundesrat aber, die Finanzierung der Testkosten nicht vor Ende Oktober 2021 zu ändern», schreibt die Regierung. In einer Zeit, in der sich das Leben wieder in die Innenräume verlagert, sei es wichtiger denn je, Infektionen durch Tests früh zu erkennen.
Vier Gratistests im Monat
Am weitesten im FM1-Land geht Innerrhoden. Die Standeskommission fordert, dass der Bund die Kostenübernahme bis Ende Jahr 2021 verlängert. «Als Alternative ist auch die Variante denkbar, dass alle Interessierten bis Ende Jahr monatlich vier Gratistests vornehmen können.» Dadurch sei es möglich, die Kosten deutlich zu senken.
Auch der Zürcher Regierungsrat will gleiche Spielregeln für alle. Sowohl einfach Geimpfte als auch Ungeimpfte sollen bis Ende November von Gratistests profitieren können – im Sinne der Gleichbehandlung.
Graubünden ist der Meinung, die Frist vom 30. November sei «grosszügig bemessen». Der Kanton ist gegen eine weitergehende Verlängerung.
Am Freitag will die Landesregierung über den definitiven Entscheid zu Gratistests informieren. FM1Today berichtet live.
(lag)