Steigende Asylzahlen

Kanton St.Gallen sucht händeringend nach Plätzen

· Online seit 27.08.2023, 19:58 Uhr
Knapp 10`000 Geflüchtete sind aktuell im Kanton St.Gallen untergebracht. Dies ist fast eine Verdoppelung in nur wenigen Monaten – und der Bund rechnet im Herbst mit noch mehr Asylsuchenden, die in die Schweiz kommen. In St.Gallen suchen die Behörden deshalb nun nach Unterbringungsmöglichkeiten.

Quelle: TVO

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Im Kanton St.Gallen sind momentan knapp 10'000 Geflüchtete vorläufig aufgenommen. Vor gut 18 Monaten waren es noch die Hälfte. Die starke Zunahme fordert die Gemeinden immens, erklärt Claudia Nef, Geschäftsführerin des Trägerverein Integration St.Gallen (TISG). Denn sie müssen für die vorläufig Aufgenommenen eine Unterkunft suchen, sie integrieren und betreuen.

Doch dies wird wegen dem knappen Platz immer schwieriger. Auch das Migrationsamt des Kantons St.Gallen ist alarmiert. Aufgrund der hohen Zahlen musste das Amt die kantonalen Zentren zwischenzeitlich sogar überbelegen. «Wir versuchen innerhalb der bestehenden Zentren zu verdichten», erklärt Jürg Eberle, Leiter des Amtes gegenüber TVO. Das bedeute, dass man mehr Schlafräume anlege und beispielsweise Turnhallen in Schlafsäle verwandelt. 

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Dennoch bleibt die Situation angespannt, denn der Bund geht von einer weiteren Flüchtlingswelle im Herbst aus. Darum sucht das Migrationsamt nun nach neuen Unterkünften. Bei der Bevölkerung stösst dies teilweise auf Kritik. Eberle sagt dazu: «Es ist das Unbekannte, welches die Bevölkerung meistens beschäftigt.» Es sei eine Angst vorhanden. Die Erfahrungen würden allerdings zeigen, dass es keine erhöhte Kriminalität im und ums Zentrum gebe. Auch beim TISG heisst es, dass das Zusammenleben sehr harmonisch funktioniere. In den letzten Jahren habe es keine Probleme in ihren Zentren gegeben.

Dennoch bleibe die Suche nach neuen Unterkünften anspruchsvoll – und wird Verantwortlichen weiter auf Trab halten.

(red.)

veröffentlicht: 27. August 2023 19:58
aktualisiert: 27. August 2023 19:58
Quelle: FM1Today

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