Koch und Gsell

Kein Konkurs bei Hanf-Zigis: Steinacher Firma geht's besser

21.09.2020, 15:38 Uhr
· Online seit 21.09.2020, 13:21 Uhr
Die Firma Koch und Gsell in Steinach, die unter der Marke «Heimat» Hanf-Zigaretten produziert, konnte den Konkurs abwenden. Der Richter hat den Nachlassvertrag genehmigt und das Unternehmen ist wieder auf Kurs.
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«Koch und Gsell konnte Ende 2019 nicht alle finanziellen Forderungen bedienen», schreibt das Steinacher Unternehmen in einer Mitteilung. Viele Investitionen beim Ausbau der Maschinen, in die Forschung oder der Expansion hätten zu hohen Auslagen geführt, die durch den Umsatz nicht gedeckt werden konnten.

Die Firma habe mit den Investoren Verhandlungen geführt. Es habe Angebote für einen Verkauf gegeben. Aber Koch und Gsell lehnte jegliche Übernahmeangebote ab. «Das hätte zur Schliessung des Schweizer Standortes geführt», sagt CEO Roger Koch.

Richter stimmt Nachlassvertrag zu

Als sich abzeichnete, dass Koch und Gsell das benötigte Kapital der Investoren nicht fristgerecht organisieren konnte, wurde vor rund einem Jahr eine Nachlassstundung beantragt, welche schliesslich bis im September 2020 verlängert wurde. Der Richter hat nun einen Nachlassvertrag zwischen Koch und Gsell und den Gläubigern genehmigt, wie das Kreisgericht Rorschach auf Anfrage von FM1Today bestätigt. Dieser sieht eine Tilgung von 75 Prozent der Forderungen vor. Das Urteil ist allerdings noch nicht rechtskräftig. Durch diesen Abzahlungsvertrag habe man jetzt eine Lösung, bei der sofort Geld fliesst und mit der Begleichung der Schulden begonnen werden kann, teilt Koch und Gsell mit.

«Möchte das nicht mehr erleben»

Dadurch sei die Steinacher Firma wieder auf Kurs, sagt Roger Koch: «Es tut mir extrem leid, dass diverse Gläubiger auf ihr Geld warten mussten und auch noch warten müssen.» Unter den Gläubigern ist auch der Bund. Allein der eidgenössischen Zollverwaltung schulde Koch und Gsell sechs Millionen Franken, FM1Today berichtete.

«Wir werden nichts mehr eingehen, was wir nicht aus eigener Kraft finanzieren können», sagt Koch. «So etwas wie letztes Jahr möchten wir nicht noch einmal erleben.»

(red.)

veröffentlicht: 21. September 2020 13:21
aktualisiert: 21. September 2020 15:38
Quelle: FM1Today

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