«Wollt ihr meinen Kindern Albträume bereiten? So etwas verschickt ihr in alle Briefkästen?», twittert «+GinoFrei-». Sein Post wird von weiteren schockierten und verwunderten Eltern kommentiert. «Was hat sich der Herausgeber nur dabei gedacht?!», so der Kommentar von «hudelmoos». FM1Today hat bei der Redaktion des «Kirchenboten», der Zeitschrift der Evangelisch-Reformierten Kirche des Kantons St.Gallen, nachgefragt.
Wollt ihr meinen Kindern Alpträume bereiten? So etwas verschickt ihr in alle Briefkästen? #kirchenbote #stgallen pic.twitter.com/zX4HA0STBf
— +GinoFrei- (@Jaris_uhu) February 1, 2018
«Unser Hauptargument für die Wahl dieses Bildes war, dass wir nicht altertümliches Fastnachtsbrauchtum behandeln, sondern den Teufel, Satans Manifestationen heute, wie mit ihm auch in den modernisierten Teufelsmasken der jungen Generation experimentiert wird. Darauf beziehen sich die ersten Sätze in meinem Editorial und die Erklärung des Bildes auf Seite 16», sagt der verantwortliche Redaktor, Andreas Schwendener, auf Anfrage.
«Brutalität war uns bewusst»
Schwendener meint zur angsteinflössenden Wirkung auf Kinder: «Wir waren uns durchaus bewusst, dass Kinder solchen Masken nicht reflektiert begegnen können, sondern das wahrnehmen, was da erscheint. Der Kirchenbote ist keine Kinderzeitung, er hat auch keine Kinderbeilage. Falls ein Kind das Bild zu Gesicht bekommen würde und sich erschreckt, können Eltern – vielleicht auch inspiriert vom Inhalt des Heftes – einen Beitrag leisten auf existentielle Fragen eines Kindes und darauf pädagogisch hilfreich eingehen.»
Bild soll Diskussion anregen
Mit dem Titelbild wollte die Redaktion auch Jugendliche ansprechen, die durch dieses Bild auf das Heft aufmerksam werden könnten. Andreas Schwendener ist der Meinung, dass dank dem Bild eine wichtige Diskussion entstehen kann. «Wir finden es gut, wenn jetzt über diese zeitgenössischen Teufelsdarstellungen diskutiert wird. Gerade im Rheintal und Sarganserland werden diese Teufel in der Fastnachtzeit wieder umgehen. Etwas Reflexion darüber, was hier abgeht und ob hinter dem Teufel vielleicht doch etwas Mächtigeres steckt, kann nicht schaden.»