Es sei ein «Ausnahmezustand» und handle sich um eine «besorgniserregende Kündigungswelle», sagte der St.Galler Stadtrat Mathias Gabathuler am Freitag über die vielen Kündigungen an der Schule Grossacker. Wegen Spannungen zwischen dem Team und der Schulleitung haben 16 Lehrpersonen gekündigt. Auch der Schulleiter und sein Stellvertreter verlassen die Schule, «um einen Neustart zu ermöglichen».
Wie FM1Today von Lehrpersonen erfährt, handelt es sich nicht um das einzige stadtsanktgaller Schulhaus, das derzeit mit einer Kündigungswelle kämpft, «weil die Leute unzufrieden mit den Schulleitungen sind». Bildungsdirektor Mathias Gabathuler bestätigt auf Anfrage, dass auch elf Lehrpersonen das Schulhaus Heimat-Buchwald im Sommer verlassen werden. Ob es dabei bleibt, ist noch unklar – bis Ende April erstreckt sich die Kündigungsfrist.
«Arbeiten mit Hochdruck an Rekrutierung»
Die Gründe für die Kündigungen seien bekannt, «sehr unterschiedlicher Natur und nachvollziehbar». Die ganze Deutschschweiz erlebe derzeit einen grossen Lehrpersonenmangel, weshalb es herausfordernd sei, die Stellen neu zu besetzen. «Wir arbeiten mit Hochdruck an der Rekrutierung neuer Lehrkräfte.» Aktuell «durchaus erfolgreich», so Gabathuler.
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Doch was, wenn sich nicht genügend ausgebildetes Personal finden lässt? Dann muss die Stadt zu Alternativen greifen, wie der FDP-Mann und frühere Rektor der Kantonsschule am Brühl sagt. Also Pensionierte, Lehrpersonen in Ausbildung oder «für eine Übergangsfrist» auch Personen ohne Lehrdiplom.
Fluktuation normal – zumindest ein Stück weit
Gabathuler glaubt indes nicht, dass die Kündigungen im Grossacker und im Heimat-Buchwald zusammenhängen. Bei insgesamt 850 Lehrpersonen, welche die Stadt beschäftigt, sei eine gewisse Fluktuation normal. «Dazu können wir dann nach Ende April Bilanz ziehen.»