«Passt auf eure Vierbeiner auf», schreibt eine Userin in einer Rheintaler Facebook-Gruppe und warnt lokale Hundebesitzer vor einem elektrischen Weidezaun, welcher in Widnau durch ein Bächlein gezogen wurde.
Viele Rheintaler Hundebesitzer kennen die Stelle im Rheinvorland, unterhalb des Rheinauenparks. «Ich gehe dort jeden Tag spazieren und lasse meine Vierbeiner zur Abkühlung ins Wasser. Dass plötzlich ein elektrischer Weidezaun durch die Wasserstelle gezogen wurde, finde ich fragwürdig», erklärt eine Leserin gegenüber FM1Today.
Sie achte darauf, dass ihre Hunde nicht zu nahe an den Zaun laufen. «Ich denke aber, wenn es wirklich gefährlich wäre, würde der Landwirt den Zaun nicht ins Wasser stellen. Die Kombination von Wasser und Strom finde ich trotzdem schräg.»
Der Beitrag der Facebook-Userin in der Rheintaler Gruppe zeigt, dass die Berührung mit dem Zaun unschön ausgehen kann. Sie schreibt: «Unser Hund ist in den Zaun gelaufen, war für zwei Tage verstört und kam nicht mehr zur Ruhe. Jetzt geht es ihm aber wieder besser.» Der Tierarzt habe ihr erklärt, dass der Stromschlag aufgrund des nassen Fells um einiges heftiger war, als wenn der Hund trocken gewesen wäre.
«Er hat nur noch gejault»
Eine Leserin aus Widnau berichtet ebenfalls von einem Vorfall bei jener Stelle. «Ich war vor rund einem Monat mit meinen Hunden dort spazieren und habe Spielzeug reingeworfen. Einer meiner Hunde ist dann ins Wasser gesprungen und wollte beim anderen Ufer wieder rausrennen», schildert die Leserin.
Da sei der einjährige Vierbeiner im Spielmodus klitschnass in den elektrischen Weidezaun gerannt und habe sich verheddert. «Er hat nur noch gejault. Ich bin dann natürlich schnell hingerannt und habe ihn befreit. Mein Vierbeiner hat gezittert und die Welt nicht mehr verstanden.»
Seither gehe ihr Hund an der Wasserstelle im Rheinvorland nicht mehr ins Wasser, höchstens noch um die Füsse abzukühlen: «Ich bin jetzt auf eine andere Wasserstelle ausgewichen, dort geht er wieder gerne baden.»
Nicht per se verboten
Florian Schneider, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen, sagt, dass der Zaun – nach Beurteilung des obigen Bildes – nicht ins Wasser rage. «Es lautet somit dieselbe Devise, wie bei einem Zaun, der normal auf einer Wiese steht: Nicht berühren, sonst bekommt man einen Stromschlag verpasst.»
«Im Idealfall sollte ein elektrischer Weidezaun das Wasser nicht berühren. Doch Landwirte können unverhofft mit solchen Situationen konfrontiert werden, in denen das aufgrund von plötzlich auftretenden Witterungseinflüssen passiert», sagt Mathias Rüesch, Geschäftsführer des St.Galler Bauernverbands.
Es sei also per se nicht verboten, wenn elektrische Weidezäune Gewässer überqueren, solange man sich ans Gesetz halte.
Die Spannung des Weidezauns breche zusammen, wenn dieser im Wasser stehe. Denn ein solcher Zaun sollte an jeder Stelle eine Spannung von mindestens 3000 Volt aufweisen.
Ob der Zaun wirklich im Bächlein steht, lässt sich anhand der Bilder nicht eindeutig sagen.
Die tägliche Kontrolle mit einem Voltmessgerät sei dabei unerlässlich. Und Drittpersonen müssten idealerweise mittels Warnschildern auf Elektrozäune aufmerksam gemacht werden, wie die Beratungsstelle für Unfallverhütung in der Landwirtschaft in einem Bericht schreibt.
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