Neues Gutachten

Plagiatsvorwürfe an der HSG: Professor soll doch abgeschrieben haben

14.12.2022, 09:22 Uhr
· Online seit 02.12.2022, 07:36 Uhr
Studierende der Universität St.Gallen haben aufgedeckt, dass ein Betriebswirtschaftsprofessor bei seiner Habilitationsschrift betrogen haben soll. Eine Untersuchung der HSG verlief im Sand. Ein externes Gutachten kommt nun zu einem anderen Schluss.
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Studierende weisen die HSG darauf hin, dass ein Betriebswirtschaftsprofessor wiederholt bei wissenschaftliche Arbeiten von anderen Autoren abgeschrieben haben soll. Das war bereits im September. Die Universitätsleitung lässt die Vorwürfe untersuchen und kommt zum Schluss: Die Vorwürfe sind haltlos.

«Abgeschrieben im grossen Stil»

Zu einem anderen Schluss kommt nun ein Gutachten, das das Tagblatt in Auftrag gegeben hat. Dieses zeigt, der Professor dürfte bei seiner Habilitationsschrift, die es ihm erlaubt, den Titel «Titularprofessor» zu tragen sowie Lehrveranstaltungen zu halten, im Stil abgeschrieben haben.

So schreibt das Tagblatt etwa, dass Passagen aus der Einleitung gar aus Abschnitten aus einer Doktorarbeit eines ehemaligen Studenten, elf Jahre älter als die Habilitation, übernommen worden sein dürften. Wegen ähnlicher Vorwürfe ermittelt auch die  Technische Universität Darmstadt, wo der Professor seine Doktorarbeit eigereicht hatte.

HSG macht weiter nichts

Der Professor selbst äussert sich selbst zu den Vorwürfen nur über seinen Anwalt. Dieser spricht von «haltlosen Anschuldigungen» und weist die Vorwürfe zurück. Ebenso keinen Handlungsbedarf scheint die HSG zu sehen. Daran ändere auch das neue Gutachten nichts.

(red.)

veröffentlicht: 2. Dezember 2022 07:36
aktualisiert: 14. Dezember 2022 09:22
Quelle: Tagblatt

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