Polizei über Maskenverweigerer: «Anzeige bleibt letztes Mittel»
Auch bei der Kantonspolizei St.Gallen sass man am Mittwoch gebannt vor dem Fernseher. Für sie massgebend: Der Bundesrat hat keine Ordnungsbusse für Corona-Verstösse beschlossen. Das heisst, es folgt theoretisch «direkt» eine Verzeigung bei der Staatsanwaltschaft, wenn sich jemand nicht an die Beschlüsse des Bundesrats hält.
«Setzen auf ein Miteinander»
Dies soll jedoch das letzte Mittel bleiben, sagt Florian Schneider, Mediensprecher der St.Galler Kantonspolizei: «Wir interpretieren unsere Rolle so, dass wir so gut es geht auf ein Miteinander setzen. Das heisst, wir machen die Bürger auf Verstösse aufmerksam und geben ihnen die Möglichkeit, die Regeln zu befolgen.»
Einfachstes Beispiel: Jemand hat die Maske nicht auf und wird von den Polizisten darauf aufmerksam gemacht, diese doch anzuziehen. Erst bei absoluter Weigerung sollen nächste Schritte eingeleitet werden.
Polizei macht sich auf Anrufe gefasst
In der Rolle als Vermittler und teilweise als Erzieher könnte auf die Kantonspolizei durchaus Mehrarbeit zukommen. «Es ist sehr gut möglich, dass wir nun, wie im Frühling, sehr viele Meldungen erhalten, dass sich zu viele Personen versammelt haben», sagt Schneider. Auch entstehe ein gewisser Aufwand bei der kurzfristigen Schulung des Personals.
(thc)