«Die Höhle der Löwen»

Schon wieder sichert sich ein Flawiler Unternehmen den Rekord-Deal

· Online seit 04.10.2022, 22:30 Uhr
Zum zweiten Mal in Folge holt sich ein Flawiler Unternehmen einen Rekord-Deal bei der TV-Show «Die Höhle der Löwen». Wie die Ostschweizer Firma «SoFlow» das mit der Herstellung von E-Scootern geschafft hat? Wir haben nachgefragt.

Quelle: 3+/FM1Today/Dario Brazerol

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An Strassenecken, Bushaltestellen, vor Hauseingängen: E-Scooter sind heute in jeder Stadt zu Genüge zu sehen. Sie möchten den Elektrorollern revolutionieren: Das Unternehmen «SoFlow» mit Hauptsitz in Flawil stellt E-Scooter mit der entsprechenden Software her und vertreibt diese. Daneben bieten sie eine ganze Palette an E-Fahrzeugen an. Vom E-Bike über E-Board bis zum Flowbike hat das Unternehmen diverse Produkte im Angebot. Damit sind sie ziemlich erfolgreich.

1,3 Millionen Franken für 6.6 Prozent Firmenanteile

Nun erhält «SoFlow» einen grosszügigen Zustupf in Form eines 1,3-Millionen-Franken-Investments. Einen solchen Deal konnte bisher noch kein Unternehmen in der Investoren-Fernsehsendung «Die Höhle der Löwen» abschliessen. Mit diesem Geld möchten die beiden Gründer Manuel Hug und Martin Neuckel die Expansion in andere Länder vorantreiben. Im Gegenzug erhalten die «Löwen», also die Investoren Bettina Hein, Roland Brack und Anja Graf, einen Firmenanteil von 6.6 Prozent. Doch was macht das Unternehmen so speziell?

31 Millionen Franken Umsatz hat das Unternehmen im letzten Jahr gemacht, 100'000 E-Scooter in sieben Jahren verkauft und betreut aktuell 80'000 aktive Appnutzer. Bei einer gewaltigen Umsatzsteigerung in den letzten drei Jahren ist es kein Wunder, dass drei der insgesamt fünf Investoren Interesse an dem Unternehmen zeigen.

Flawiler auf Rekord-Kurs

Die Gründer haben ein klares Ziel, was sie mit dem Geld machen wollen. «Wir planen neue Markteintritte, das braucht Geld. In den nächsten sechs Monaten wollen wir nach Frankreich, Spanien, das Vereinigte Königreich und die Benelux Staaten ausbauen», betont einer der Gründer, Manuel Hug. Bisher habe «SoFlow» hauptsächlich in Deutschland 70 Prozent und in der Schweiz 30 Prozent Marktanteil. Für ihn war die Sendung ein Erfolg. «Es bedeutet uns viel, dass wir das so meistern konnten und diese regionale Unterstützung aus der Schweiz erhalten. Das ist für uns sehr schön», sagt Hug.

«SoFlow» sind nicht die ersten Flawiler, die mit einem guten Deal aus der Höhle gekommen sind. Bereits vor rund einem Jahr konnte das Start-up Feey mit ihrem Onlineshop für Zimmerpflanzen ein damaliges Rekord-Investment in der Fernsehsendung vereinbaren: 1,2 Millionen Franken gegen 30 Prozent Firmenanteile.

«Mit nichts hätten sie das nicht erreicht»

Nach einer Verhandlung konnten sich beide Parteien auf 6.6 Prozent Firmenanteil einigen. Auch die Löwen selber sind zufrieden mit dem Deal. «Ich denke das ist eine stabile Firma, das kommt sicher gut», sagt das Jurymitglied Jürg Schwarzenbach während der Sendung zu seinen Teamkollegen- und kolleginnen. «Mit nichts hätten sie das nicht erreicht», bestätigt der Investor Roland Brack.

Zwei der anwesenden potenziellen Investoren gehen nicht auf den Deal ein. «Mich beeindruckt eure Leistung. Ihr seid aber etwas zu spät. Wärt ihr vor drei Jahren gekommen, wärt ihr jetzt billiger», lehnt Jürg Schwarzenbach das Angebot ab. Auch Lukas Speiser möchte nicht investieren: «Ich denke, der globale Markt ist sehr stark umkämpft und es ist schwer, signifikante Marktanteile zu gewinnen. Aus diesem Grund bin ich draussen.» Für «SoFlow» selber sei das Timing aber perfekt.

Sieh dir den Deal des Flawiler Unternehmens «SoFlow» bei «Die Höhle der Löwen» im Video am Anfang des Artikels an.

Weiteres Ostschweizer Unternehmen: «Kaspar&»

In der neusten Folge der Sendung war ein weiteres Ostschweizer Unternehmen vertreten. «Kaspar&» bieten smarte Anlage- und Investitionslösungen an. 100'000 Franken gegen 1 Prozent Firmenanteile wollte die Finanz-Firma von den Löwen. Obwohl die Idee gut ankam, ging keiner der möglichen Investoren auf einen Deal ein. Vier der fünf Personen aus der Jury mussten wegen Interessenskonflikten ablehnen. Sie würden schon in sehr ähnliche Ideen investieren. Die Geschäftsidee sei leider etwas zu spät gekommen.

«Im ersten Moment waren wir natürlich etwas enttäuscht. Das «Warum» der Löwen für die Absage hat uns dann aber eigentlich in unserer Idee, in unserer Lösung bestärkt und gezeigt, dass wir den Nerv der Zeit treffen», sagt Jan-Philip Schade von «Kaspar&». Sie werden auf jeden Fall Vollgas geben und das Produkt weiterentwickeln.

Quelle: 3+/FM1Today/Dario Brazerol

veröffentlicht: 4. Oktober 2022 22:30
aktualisiert: 4. Oktober 2022 22:30
Quelle: FM1Today

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