St.Gallen feiert seine Biergeschichte
«Wir wollen zeigen, was in der St.Galler Brauszene läuft», sagt Biersommelier und Mitorganisator Guido Albrecht. Deshalb lädt die Bierakademie am Samstag das erste Mal zum St.Galler Bier Open.
Degustation und Biergeschichte
Interessierte können ab 10 Uhr in der Bierakademie oder bei Hermann Bier beim Bierbrauen zusehen, degustieren und gleichzeitig St.Galler Biergeschichte erleben. Die St.Galler Bierbraukunst ist älter als die Schweiz. Schon vor über 1200 Jahren wurde im St.Galler Kloster Bier gebraut. St.Galler Benediktiner-Mönche waren die ersten, die nachweislich Bier gebraut haben. Das belegt eine Urkunde aus dem Jahr 754. Schon der Klosterplan aus dem neunten Jahrhundert zeigt drei Brauereien.
Bis in die 1970er Jahre gab es ein vielfältiges Bierangebot in der Stadt St.Gallen. Unter anderem brauten die Brauereien Uhler, Bavaria, Bierquelle, Hirschen und Stocken Bier. Letztere stellte 1973 den Betrieb ein. Von den grösseren St.Galler Brauereien hat nur Schützengarten überlebt. Sie ist die älteste noch aktive Brauerei der Schweiz.
Alte St.Galler Biere wiederbelebt
Die Organisatoren wollen die St.Galler Biergeschichte erlebbar machen. «Wir zeigen den Besuchern im Eiskeller der ehemaligen Bavaria-Brauerei, wie das Bier früher gelagert wurde», sagt Albrecht. Im Bierflaschenmuseum der Brauerei Schützengarten werden über 3000 Bierflaschen aus 260 verschiedenen Schweizer Brauereien präsentiert. Das älteste Exemplar, ein Tongefäss, stammt von 1869.
Speziell fürs Bier Open werden sechs alte St.Galler Biere wiederbelebt. Darunter auch das Wienerlager der Brauerei Schützengarten, welches 1880 zum ersten Mal gebraut wurde. Des Weiteren werden die alten St.Galler Biere zum Leben erweckt - darunter die Biere Hirschen Pilsner, der Stockenbock, Märzen der Brauerei Schönenwegen, Bavaria-Schiller, Uhler-Export. Die «Edition Alte St.Galler Biere» wird am Anlass verkauft.