St.Gallen kriegt smarte Parkplätze
In Genf und Luzern gibt es bereits Versuche mit «intelligenten» Parkplätzen, nun ist auch die Stadtpolizei St.Gallen auf den digitalen Zug aufgesprungen. «Der Verkehr hat in den Städten laufend zugenommen. Damit ist auch der Suchverkehr ein immer grösser werdendes Problem. Parksensoren sind ein Weg, wie man diesem Problem entgegenwirken kann», sagt Roman Kohler, Mediensprecher der Stadtpolizei St.Gallen.
48 Parkplätze mit Sensoren
In einem Pilotprojekt werden 48 Parkfelder in der David- und Pestalozzistrasse mit rund 100 Parksensoren ausgestattet. Der Versuch startet ab Juli 2017 und wird ein Jahr andauern. «Ziel ist, mit diesen Parksensoren den Suchverkehr einzuschränken, den CO2-Ausstoss zu drosseln und Staus zu vermindern», so Kohler. Der Sensor schickt ein Signal, wenn ein Parkplatz besetzt ist beziehungsweise wieder frei wird. Andere Funktionen sind vorerst kein Thema. «Die Technologie ist sehr kompliziert», sagt Kohler.
Alles über Wireless verbunden
Die Sensoren funktionieren per Wireless. Bis Ende Juni werden verschiedene Typen von Sensoren getestet. «Es ist eine mechanische Herausforderung. Das Gerät muss genau erkennen, ob ein Parkplatz besetzt ist, oder ob nicht beispielsweise eine Katze darüber spaziert», sagt Kohler. Dafür gebe es diverse Messmethoden wie beispielsweise Infrarot. Wie die Kommunikation zum Kunden läuft, ist noch offen. «Das kann über eine App oder auch über das Navigationssystem laufen. Da haben wir noch nichts entschieden.»
Keine flexiblen Preise für Parkplätze
In ferner Zukunft werde wohl alles digital über eine Parking Card laufen, über die Gebühren bezahlt würden. Die Parkuhren könnten also bald ein Ding der Vergangenheit werden. Dass Parkplätze je nach Benützung günstiger oder teurer werden - so genanntes Dynamic Pricing - , ist in St.Gallen vorerst kein Thema. «Die Parkplatzgebühren in der Stadt St.Gallen sind gesetzlich festgelegt, da haben wir von der Polizei keinen Einfluss», erklärt Kohler. Dass hoch frequentierte Parkplätze in Zukunft mehr kosten könnten, ist nicht auszuschliessen. Dafür bräuchte es aber eine Reglementsanpassung. «Das liegt in den Händen der Politik», sagt Kohler.
(lak)