St.Galler Bauernpräsident hält Bundesmassnahmen für nutzlos
Quelle: TVO
Der Maiswurzelbohrer frisst sich auch in diesem Jahr durch die Rheintaler Felder – und das hat Konsequenzen. Beispielsweise in Widnau darf im nächsten Jahr kein Mais mehr angepflanzt werden. So schreibt es der Bund vor, der auf diese Weise den Schädling aus Südamerika so ausrotten will.
Das bedeutet für die Bauern Zusatzaufwand. «Wir müssen nun jedes Jahr wechseln», erklärt Peter Nüesch, Präsident des St.Galler Bauernverbands, gegenüber TVO. Gemeint ist damit der Fruchtwechsel. Entweder müsse man im Herbst, nach dem der Mais geerntet ist, bereits andere Kulturen ansähen oder dann im Frühling.
Mais ist wichtiger Futterbestandteil
Es ist nicht das erste Mal, dass Nüesch umdisponieren muss. Schon seit 2019 ist das Rheintal vom Schädling betroffen. Dieses Jahr konnte der Maiswurzelbohrer auch im Fürstenland nachgewiesen werden. Darum hat es im Kanton St.Gallen nun etliche Fallen. Wird ein Käfer gefangen, wird ein Zehn-Kilometer-Kreis um die Falle gezogen. In diesem Bereich darf im Folgejahr kein Mais auf Mais angebaut werden. So lauten die Bestimmungen des Bundes.
Das schränkt die Bauern ein. Denn Mais ist neben Grass ein wichtiger Bestandteil in der Fütterung von Milchkühen, wie Nüesch ausführt: «Wir brauchen eine gewisse Fläche an Mais für unseren Betrieb.» Mit den Anbau-Einschränkungen fehle ein Teil der Futterfläche. Betroffen davon ist das gesamte Rheintal. Und darum helfen sich die Bauern auch aus. Nüesch beispielsweise kann mit einem Gemüsebauer Felder tauschen. Dort wo Gemüse wächst, wächst nächstes Jahr Mais und umgekehrt.
Bauern halten Massnahmen für nutzlos
Peter Nüesch sieht die Massnahmen des Bundes und die damit verbundenen Einschränkungen allerdings kritisch. Da die Schäden bisher überschaubar seien, brauche es auch keine Lösung gegen die Verbreitung des Schädlings, findet Nüesch: «Die Massnahmen sind nutzlos. Wir können den Maiswurzelbohrer nicht mehr ausrotten.» Zum einen sei da die Grenznähe der Region, zum anderen könne man den Schädling mit einer normalen Fruchtfolge in Schach behalten.
Anders sieht es der Kanton St.Gallen. Das Schadenspotenzial sei zu gross, um nichts zu tun. Den Bauern bleibt also nichts anderes übrig, als im nächsten Jahr etwas anderes anzupflanzen.
(red.)