St.Galler Fasnacht wird erneut kritisiert

09.03.2019, 06:55 Uhr
· Online seit 08.03.2019, 19:46 Uhr
Die St.Galler Fasnachtsgesellschaft muss dieses Jahr erneut Kritik einstecken. Nicht nur die Besucher sind frustriert, auch der Verband Vereinigte Guggen St.Gallen ist unzufrieden.
Nina Müller
Anzeige

Zu wenige Besucher, teure Getränkepreise und kein Platz für die Instrumente der Guggner: Eine Facebook-Umfrage der Vereinigten Guggen St.Gallen fiel mehrheitlich negativ aus. «Getränkepreise im Waaghaus sind der pure Nepp. 8,50 Franken für ein ‹Fröschli›, bei dem man kaum den Wodka schmeckte», schreibt ein User. «Ihr solltet mal über euer Konzept nachdenken», meint jemand anderes. Der Hauptkritikpunkt sind die wenigen Besucher im Waaghaus. Beim Standort der Festbeiz der St.Galler Fasnacht herrschte laut den Kommentatoren teilweise gähnende Leere.

«Das macht keinen Spass»

Auch Mitglieder von Guggen beschweren sich: «Am Schmudo-Abend vor fast leeren Rängen im Waaghaus zu spielen, macht keinen Spass», heisst es auf Facebook. Das Instrumentendepot-Zelt sei komplett als Festwirtschaft gestuhlt gewesen, weshalb man keine Instrumente habe ablegen können. Beide Kritikpunkte wurden bereits in den vergangenen Jahren immer wieder geäussert.

Andreas Jakob, Präsident der Vereinigten Guggen St.Gallen, erklärt auf Anfrage von tagblatt.ch, seine Vereinigung habe nur wenig Handlungsspielraum, um die kritisierten Punkte zu ändern.

Um mehr Zuschauer bemüht

Vor der diesjährigen Fasnacht hatten die Vereinigten Guggen St.Gallen auf die Kritik des letzten Jahres reagiert. «Um die jungen Menschen auf den Umzug aufmerksam zu machen, haben wir vermehrt Werbung auf Facebook gemacht», sagte Andreas Jakob bei der Medienkonferenz am 13. Februar 2019. Weiter hat der Verein rund 400 Guggen aus der ganzen Schweiz angeschrieben.

Der Aufruf lockte sechs externe Guggen an. Trotzdem blieb am Samstagabend der Andrang aus. «Es braucht ein ganz anderes Konzept, um das Waaghaus auch für Jüngere attraktiv zu machen. Als Vereinigte Guggen können wir das aber nur bedingt beeinflussen. Letztlich ist es immer auch eine Kostenfrage», sagt Jakob gegenüber tagblatt.ch. Jakob wird seine Kritik und das Feedback der Facebook-User an der traditionellen «Chopfleerete» mit der Fasnachtsgesellschaft einbringen.

Bischof wehrt sich gegen Kritik

Bruno Bischof, Präsident der St.Galler Fasnachtsgesellschaft, kennt die Kritikpunkte ebenfalls von vorherigen Jahren. Er sieht das Ganze aber nicht so eng wie Jakob. Man sei weder Luzern noch Basel und könne auf eine erfolgreiche Fasnacht 2019 zurückblicken. Der Samstagabend bleibe ein Sorgenkind.

«Wir können schon ein riesiges Programm auf die Beine stellen. Wenn wir deshalb aber tiefrote Zahlen schreiben, ist der St.Galler Fasnacht auch nicht gedient», sagt Bischof zur Kritik der Fasnachtsgesellschaft.

Der Präsident ist der Meinung, dass die St.Galler Fasnacht gemeinsam voranzutreiben sei und das wolle er am Treffen im März auch angehen.

 

veröffentlicht: 8. März 2019 19:46
aktualisiert: 9. März 2019 06:55
Quelle: nm

Anzeige
Anzeige