«Alamierende» Umfrage-Ergebnisse

St.Galler Lehrerschaft ist unzufrieden mit Schuldirektion

05.06.2020, 06:39 Uhr
· Online seit 05.06.2020, 06:39 Uhr
Der St.Galler Lehrerverband hat eine Umfrage bei den städtischen Lehrpersonen durchgeführt. Die Ergebnisse zeigen Unzufriedenheiten mit dem Arbeitgeber. Die Lehrer fühlen sich unzureichend unterstützt.
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Immer mehr Beschwerden sind in den letzten Jahren von der Lehrerschaft der Stadt St.Gallen beim Kantonalen Lehrerverband (KLV) eingegangen. Deshalb hat dieser bereits im Herbst 2019 beschlossen, eine Umfrage bei den städtischen Mitgliedern durchzuführen. Am Donnerstag hat der Verband die Ergebnisse präsentiert. Sie sind «alamierend».

Lehrer fühlen sich unzureichend bis gar nicht unterstützt

277 der 580 Verbandsmitglieder haben an der Umfrage teilgenommen. Dabei gaben nur 45 Prozent der Befragten an, «gerne» oder «sehr gerne» an einer städtischen Schule zu arbeiten. Etwa die Hälfte würde den Arbeitgeber weiterempfehlen, ist einer Mitteilung zu entnehmen. Auch das Ergebnis hinsichtlich der Unterstützung bei Konflikten mit der Schulleitung fällt schlecht aus. 55 Prozent der Lehrer fühlen sich nur unzureichend oder gar nicht unterstützt.

Auffallend schlecht wird von den Lehrern die Kommunikation zwischen der Direktion Schule und Musik (SUM) und den Lehrpersonen bewertet. Nur 50 Prozent fühlen sich genügend bis hin zu sehr gut informiert. 42 Prozent fühlen sich zudem nicht wertgeschätzt und als Fachperson nicht anerkannt.

Mehrbelastung und mangelnde Unterstützung

Die grösste Unzufriedenheit im Beruf sehen viele der Befragten in der «Mehrbelastung durch hohen administrativen Aufwand», gefolgt von «mangelnder Unterstützung bei der Integration auffälliger Schülerinnen und Schüler».

Die Umfrage-Ergebnisse zeigen, wo Verbesserungspotential vorhanden ist und wo entsprechende Massnahmen aufgegleist werden müssen. «Ein Veränderungsprozess bietet die Chance, die Konflikte der Vergangenheit ad acta zu legen und als lernende Organisation positiv in die Zukunft zu gehen», ist Claudia Frei, Mitglied des Co-Präsidiums des KLV, überzeugt. «Wir wollen, dass die Leute gerne in der städtischen Schule arbeiten.»

(red.)

veröffentlicht: 5. Juni 2020 06:39
aktualisiert: 5. Juni 2020 06:39
Quelle: FM1Today

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