Testzentren in Grabs und Sargans – weitere sind geplant oder gar in Betrieb
Die hohe Anzahl Tests ist für Hausärztinnen und Hausärzte eine zeitliche Belastung und immer mehr Praxen stossen an ihre Kapazitätsgrenze. Neben den Tests müssen auch andere Behandlungen durchgeführt werden, weswegen der regionale Ärzteverein im Sarganserland und im Werdenberg nach einer Entlastungsmöglichkeit gesucht hat.
Hausarzt bleibt die erste Anlaufstelle
Nun wird in Zusammenarbeit mit der Spitalregion Rheintal Werdenberg Sarganserland (SRRWS) ein Entlastungszentrum beim Spital Grabs in Betrieb genommen – voraussichtlich am kommenden Montag.
Wie der «Sarganserländer» schreibt, wird das Entlastungzentrum beim Spital Grabs in zwei Containern eingerichtet, die im Frühling für die Triage der Personen, die ins Spital eintraten, genutzt wurden.
Auch die Region Sargans erhält eine Entlastung: Die Pizol-Care-Notfallpraxis Sargans soll als Corona-Testzentrum wirken. Der Hausarzt bleibt dennoch die erste Anlaufstelle. Ist eine Praxis überlastet, werden die Patienten an die Entlastungszentren überwiesen.
Container an unbekannten Orten
Für die kantonale Ärztegesellschaft (FMH) ist klar, dass es Entlastungszentren im Kanton St.Gallen braucht. Hier will man aber lieber von Überlaufpraxen sprechen. Ist eine Hausarztpraxis wegen zu vieler Tests überlastet, springt die sogenannte Überlaufpraxis ein.
Teilweise werden die Überlaufpraxen durch den Zivilschutz unterstützt. Gemäss der Ärztegesellschaft wurden bereits weitere solcher Überlaufpraxen in Containern aufgebaut. Wo diese sind, werde nicht kommuniziert, weil man einen Ansturm von Testwilligen befürchtet, die sich ohne Überweisung testen lassen wollen. Das Gesundheitsdepartement des Kantons St.Gallen war bislang nicht für eine Stellungnahme erreichbar.
Der Kanton Appenzell Ausserrhoden nimmt das Testzentrum im Zeughaus Teufen wieder in Betrieb. Testwillige müssen sich über die Zuweisung der Hotline anmelden. «Spontan erscheinende Personen werden abgewiesen», heisst es in einer Medienmitteilung des Kantons. Ausserrhoden kündet auch an, ab Freitag, 6. November, Schnelltests einzuführen.
Dringend Gesundheitspersonal gesucht
Weiterhin gilt, wie vom BAG verordnet: Nur Personen, die Symptome aufweisen, werden getestet und immer erst nach telefonischer Rücksprache mit dem Hausarzt. Die Schnelltests, die bald zum Einsatz kommen, sollen dort eingesetzt werden, wo ein schnelles Ergebnis erforderlich ist, beispielsweise beim Gesundheitspersonal. Dieses wird im Kanton St.Gallen dringend gesucht, wie der Kanton auf Twitter meldet. Das deutet nicht nur auf den Mangel an Gesundheitsfachpersonal in den Spitälern hin, es ist wohl auch ein Hinweis darauf, dass es an Fachpersonal für weitere Testzentren mangelt.
Bist Du Pflegefachperson oder hast eine andere Ausbildung im Gesundheitswesen? Hast Du freie Kapazitäten und würdest gerne bei der Betreuung von Patientinnen und Patienten mithelfen? Dann melde Dich beim Dienst für Pflege und Entwicklung: https://t.co/UWmQspWLlM Vielen Dank! pic.twitter.com/7FAfUH6IBb
— Kanton St.Gallen (@kantonsg) November 4, 2020