Ostschweiz
St. Gallen

Gastro St.Gallen: "Grösste Sorge ist, dass die Gäste nicht mehr kommen"

St.Gallen

Ungewissheit bei Gastrobetrieben: «Grösste Sorge ist, dass Gäste nicht mehr kommen»

29.04.2020, 07:59 Uhr
· Online seit 29.04.2020, 05:55 Uhr
Seit rund sechs Wochen müssen die Restaurants und Bars ihre Türen geschlossen halten. Die Gastrobetriebe hoffen auf eine baldige Öffnung. Gastro St.Gallen wünscht sich vom Bund eine Differenzierte Regelung und genügend Vorlaufzeit.
Anzeige

Österreich ist der Schweiz einen Schritt voraus: Im Nachbarsland werden Mitte Mai die Restaurants bereits wieder unter strengen Auflagen geöffnet. In der Schweiz bangen die Gastronomen noch immer. Ein Lichtblick könnte die Medienkonferenz des Bundesrats am Mittwoch sein.

Maximal vier Pesonen an einem Tisch, zwischen den Tischen einen Meter Abstand und das Personal trägt Schutzmasken – So sehen die Hygienevorschriften in den Restaurants in Österreich aus, welche ab Freitag, 15. Mai,  wieder öffnen. Wird es in der Schweiz ähnlich aussehen? «Wir haben viele Spekulationen gehört, aber eigentlich wissen wir gar nichts», sagt Walter Tobler, Präsident von Gasto St.Gallen. Er hofft, dass der Bundesrat sich an der Medienkonferenz am Mittwoch zum Gastgewerbe äussert. «Wir gehen davon aus und hoffen auf differenziertere und genauere Angaben. Das wurde uns versprochen.»

Minimale Vorbereitungszeit von zwei Wochen

Mitte März beschloss der Bundesrat eine Beschränkung von 50 Personen in Bars und Restaurants. Drei Tage später kam dann aber der komplette Lockdown. «Damals konnte eine kleine Bar genau so viele Personen hineinlassen, wie das Einstein in St.Gallen», sagt Tobler. Das sei nicht ideal gewesen.

Die Regelung kam per sofort und war kaum umsetzbar in so kurzer Zeit. «Wir brauchen mindestens zwei Wochen Vorbereitungszeit.» Denn Vorkehrungen könnten die Gastrobetriebe noch nicht treffen, sonst gehe viel Energie verloren. Eine Differenzierung bei den Regelungen wünscht sich der St.Galler Gastroverband beispielsweise bei Gartenwirtschaften und Bars. «Hygienevorschriften in einer Gartenwirtschaft einzuhalten ist definitiv einfacher als in einer Bar.»

Angst um fehlende Kundschaft

Die grösste Hoffnung liege bei Walter Tobler nicht einmal beim Bund, sondern viel mehr bei seinen Gästen. «Die grosse Frage für mich ist: Kommen die Gäste überhaupt wieder? Mir fehlt der Glaube ein wenig.» Tobler hat Bedenken, dass nach der Öffnung die Gäste ausbleiben. Wenn Leute wieder in die Restaurants strömen, dann würden viele Restaurants finanziell «nur» mit einem blauen Auge davonkommen. «Wenn sie ausbleiben, wird es für alle schwierig werden.»

Ein weiterer Punkt ist der allfällige Wegfall der Kurzarbeitsentschädigung bei einer Öffnung des Gastgewerbes. «Wenn die Entschädigung per sofort wegfällt, wird es auch schwierig.» Viele Restaurants müssten sehen, ob ihr Betrieb wirtschaftlich überhaupt noch tragbar ist. «Es wird einige Schwache haben, die nicht überleben werden.»

veröffentlicht: 29. April 2020 05:55
aktualisiert: 29. April 2020 07:59
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige