Plagiatsaffäre

Universitätsrat widerruft Freistellung von HSG-Professor

21.02.2023, 08:24 Uhr
· Online seit 20.02.2023, 18:30 Uhr
Die Freistellung des HSG-Professors Wolfgang Stölzle ist vom Universitätsratspräsidenten Stefan Kölliker widerrufen worden. Dies teilt die Universität am Montag mit. Stölzle werde sein Institut bis zum Abschluss der laufenden Untersuchung mit einem Beistand führen.
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Der Präsident des Universitätsrates Stefan Kölliker widerruft die Freistellung, die er gegenüber Wolfgang Stölzle ausgesprochen hatte. DIes geht aus einer Mitteilung der Universität St.Gallen vom Montagabend hervor.

Professor darf wieder auf den Campus

Wolfgang Stölzle habe nun wieder Zutritt zum Institut und könne seiner Tätigkeit in Lehre und Forschung weiter nachgehen. Kölliker habe Stölzle jedoch  angewiesen, alles zu unterlassen, was die laufenden Untersuchungen in seinem Institut oder in der «Plagiatsaffäre» seines Institutskollegen beeinträchtigen könnte, wird in der Mitteilung betont.

Des Weiteren hat Stefan Kölliker aufsichtsrechtlich entschieden, dass Wolfgang Stölzle bis zum Abschluss der Untersuchungen am Institut die Leitung nur in Abstimmung mit Thomas Friedli als Beistand wahrnehmen kann.

Gericht sieht keine Verdunklungsgefahr

Grund für den Widerruf ist ein Entscheid des St.Galler Verwaltungsgerichts vom 14. Februar. Dort wurde der Beschwerde von Stölzle gegen die Freistellung die aufschiebende Wirkung wiedererteilt.

Denn im Gegensatz zur ursprünglichen Einschätzung der Universitätsleitung sieht das Gericht keine akute Verdunklungsgefahr gegeben. Diese Beurteilung habe jedoch keine Konsequenzen für die laufende Untersuchung zu den in den Medien erhobenen Vorwürfen gegen Wolfgang Stölzle als Institutsdirektor. Das Ergebnis der am 26. Oktober 2022 eingesetzten Untersuchungskommission werde abgewartet, bevor über abschliessende Massnahmen entschieden werde.

Stölzle wird vorgeworfen, in der Plagiataffäre den beschuldigten Professor bei seiner Habilitation, bei der er plagiiert haben soll, unterstützt zu haben. Zudem machte er mit einem Schreiben an die Studierenden auf sich aufmerksam.

Die Freistellung des zweiten Professors, der in die Affäre verstrickt ist, bleibe fortbestehen.

veröffentlicht: 20. Februar 2023 18:30
aktualisiert: 21. Februar 2023 08:24
Quelle: FM1Today

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