St.Gallen

Vielseitiger Theater-Spielplan trotz Corona und Umbau

· Online seit 04.06.2021, 14:40 Uhr
Mit der Schauspiel-Uraufführung «HotSpotOst - Sankt Irgendwo im Nirgendwo» startet das Theater St. Gallen am 15. September in die neue Spielzeit. Auf dem Programm 2021/2022 stehen 19 neue Produktionen, darunter im Februar 2022 die Musical-Weltpremiere «Lady Bess».
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Die neue Spielzeit sei noch von der Corona-Pandemie mitgeprägt, sagte Schauspieldirektor Jonas Knecht bei der Vorstellung des Spielplans am Freitag im Theater-Provisorium «UM!BAU» bei der Tonhalle. Er hoffe aber, dass das Theater wieder zum «Ort der sozialen Nähe» werde.

Das Schauspielprojekt «HotSpotOst» zum Saisonstart basiert auf Texten der St. Galler Journalistin und Autorin Brigitte Schmid-Gugler und thematisiert «St. Gallens ringen um Bedeutung und Grösse», wie das Theater schreibt. Das Stück mit lokalem Bezug zur Gallusstadt bewegt sich zwischen Realität und Fiktion.

Nach dem Shakespeare-Klassiker «Romeo und Julia» (Premiere 25. September) folgt im Dezember «Frau Müller muss weg» von Lutz Hübner, eine bitterböse Komödie um eine Lehrerin. Im April 2022 kommt das Stück «M» auf die Bühne, frei nach dem Filmklassiker «M - Eine Stadt sucht einen Mörder» von Fritz Lang.

Opern mit starken Frauen

Der neue Opernchef Jan Bogen kündigte «starke Frauen» an, auf der Bühne, aber auch als Regisseurinnen und Komponistinnen. Den Auftakt macht am 18. September als europäische Erstaufführung «Breaking the Waves» der US-amerikanischen Komponistin Missy Mazzoli. Im Mai 2022 kommt die Tango-Oper «Maria de Buenos Aires» von Astor Piazolla auf die Bühne.

Dazwischen, im Februar 2002, feiert das neue Musical «Lady Bess» von Michael Kunze und Sylvester Levay in St. Gallen Weltpremiere. Es dreht sich um die englische Prinzessin und spätere Königin Elizabeth «Bess» Tudor. Wieder aufgenommen werden die Musical «Wüstenblume» und «Jesus Christ Superstar».

In der Sparte Tanz sind im Provisorium und in der Lokremise fünf Uraufführungen geplant. Den Auftakt macht am 20. Oktober «She/He» mit Choreografien von Alba Carbonell, Giovanni Insaudo und Muhammed Kaltuk. Das Stück zeige «kraftvoll und poetisch die Energie zwischen Mann und Frau», schreibt das Theater.

Grossanlass auf dem Klosterplatz

Als Pilot-Grossanlass hat am 25. Juni im Rahmen der St. Galler Festspiele die Freilicht-Oper «Notre Dame» von Franz Schmidt auf dem Klosterplatz Premiere. Man sei daran, das Schutzkonzept nach der Direktive 3G (geimpft, getestet oder genesen) auszuarbeiten, sagte Theaterdirektor Werner Signer. «Das wird uns fordern.»

Bis zu 1000 Personen dürfen pro Vorstellung auf der Tribüne sein. «Notre Dame» wird laut Signer ohne Pause und ohne Gastronomie aufgeführt, damit die Corona-Vorschriften eingehalten werden können.

Finanziell ist das Theater «mit einem blauen Auge durchs vergangene Jahr gekommen», wie der geschäftsführende Direktor informierte, ohne detaillierte Zahlen zu nennen. Dank Kurzarbeitsentschädigung habe man Mitte 2020 eine Rückstellung von drei Millionen Franken bilden können. Davon kann das Theater im laufenden Jahr zehren.

veröffentlicht: 4. Juni 2021 14:40
aktualisiert: 4. Juni 2021 14:40
Quelle: sda

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