Missbrauch

Vorerst keine weiteren Untersuchungen gegen Privatschule in Kaltbrunn

· Online seit 11.10.2023, 11:34 Uhr
Das Bildungsdepartement verzichtet auf weitere Untersuchungen im Zusammenhang mit den Vorwürfen über mutmassliche Züchtigungen an ehemaligen Schülerinnen und Schüler der Privatschule «Domino Servite» in Kaltbrunn. Stattdessen wird eine Anlaufstelle für diese Personen geschaffen, wie das Departement schrieb.
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Seit einer «DOK»-Sendung des Schweizer Radio und Fernsehens (SRF) betreffend die Privatschule haben sich beim St.Galler Bildungsdepartement weitere mutmassliche Opfer gemeldet, wie dieses am Mittwochmorgen mitteilte. Gleichzeitig betonte das Bildungsdepartement, dass aus Sicht der St.Galler Regierung die damalige Schulaufsicht genügend unternommen habe, um Verdachtsfälle bei der Privatschule zu überprüfen.

Totalrevision des Schulgesetzes

Dass dies damals nicht gelungen sei, sei erklärbar und eine neuerliche Untersuchung sei nicht erforderlich. Im Rahmen der Totalrevision des Schulgesetzes werde aber überprüft, inwieweit die Aufsicht über die Privatschulen weiter ausgebaut werden könne.

Die angekündigte Anlaufstelle werde durch das Bildungsdepartement des Kantons St.Gallen eingerichtet. Das Departement teilte weiter mit, dass den ehemaligen Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit gegeben werden soll, sich mitzuteilen. Zudem sollen die Personen an unabhängige, professionelle Beratungs- und Unterstützungsstellen verwiesen werden können.

Schweizer Ex-Chocolatier beschuldigt

Im Format «DOK» des SRF erhoben ehemalige Schützlinge der evangelikalen Privatschule «Domino Servite», die heute «Christliche Schule Linth» heisst, schwere Vorwürfe. Sie berichteten von systematischen Schlägen mit Gürteln, psychischer Gewalt und Ausgrenzung nach einer Vergewaltigung unter Schülern.

Im Film wird auch der Gründer der Schule, der frühere Schweizer Chocolatier Jürg Läderach beschuldigt, Kinder geschlagen zu haben. In einer Stellungnahme schrieb Läderach im September, er habe niemals Kinder oder Jugendliche geschlagen oder anderweitig misshandelt. Diskriminierung, Gewalt und Missbrauch seien nicht mit seinem christlichen Glauben vereinbar.

(sda/red.)

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veröffentlicht: 11. Oktober 2023 11:34
aktualisiert: 11. Oktober 2023 11:34
Quelle: FM1Today

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