Ostschweiz
St. Gallen

Wahlfeier in Wil soll «gestört» werden

Wahlfeier in Wil soll «gestört» werden

29.11.2017, 15:01 Uhr
· Online seit 29.11.2017, 14:50 Uhr
Beim heutigen Empfang für die neue Ständeratspräsidentin Karin Keller-Sutter in Wil hat jemand angekündigt, den Umzug zu «stören». Die Kantonspolizei ist informiert.
René Rödiger
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Anfangs Woche ist die St.Galler FDP-Politikerin Karin Keller-Sutter zur neuen Ständeratspräsidentin gewählt worden. Heute wird sie mit einem grossen Empfang in ihrer Heimatstadt Wil geehrt. Nun soll dieser Umzug «gestört» werden, berichten die «Wiler Nachrichten».

Die Redaktion habe einen Brief bekommen. Der anonyme Absender schreibt darin: «Für Brüssel Milliarden, für Swiss Bürger nur Suppe.» Er wolle deshalb den Umzug stören.

Die «Wiler Nachrichten» haben den Brief der Kantonspolizei St.Gallen übergeben. Mediensprecher Florian Schneider sagt gegenüber der Zeitung: «Ich werde diesen Brief an die zuständige Stelle weiterleiten. Unter Umständen hören die Verfasser von uns.»

Kritik am Empfang der FDP-Politiker übte vergangene Woche auch die Juso St.Gallen. Die Jungpartei schreibt: «Während im Kanton St.Gallen der Anteil von Working-Poor-Haushalten bei zehn Prozent liegt, während zwei Millionen an Projektgeldern für Langzeitarbeitslose weggekürzt werden und während an allen Ecken und Enden gespart wird, spricht die Regierung von ‹dringlichen unumgänglichen Mehrausgaben› für eine Feier, an der man sich gegenseitig auf die Schulter klopft und Champagner trinkt.»

Der St.Galler Regierungsrat lässt sich den Empfang Keller-Sutters 175'000 Franken kosten. Die Juso schreibt, dass diese Ausgaben ein «Verprassen von Staatsgeldern» sei und die Gelder besser für die Lösung der Probleme der Bevölkerung eingesetzt werden sollten.

veröffentlicht: 29. November 2017 14:50
aktualisiert: 29. November 2017 15:01
Quelle: red.

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