Ebnat-Kappel

Zweites Leben: Toggenburger baut Möbel aus alten Turngeräten

20.03.2022, 20:04 Uhr
· Online seit 20.03.2022, 20:03 Uhr
Aus der Kindheit dürften diese Gegenstände noch mehr als präsent sein: Aus alten «Böckli», Sprossenwänden oder Schwedenkästen baut der Toggenburger Schreiner Rico Steiner neue Möbel. Ein Besuch in der Werkstätte des Oberturners.

Quelle: tvo

Anzeige

«Aus diesem Bock machen wir gerade ein Böckli. Das wird dann eine Sitzgelegenheit für an den Tisch oder in die Garderobe», sagt Rico Steiner, während er an dem ledrigen Objekt mit Nieten herumschraubt.

Turn-Möbelschreiner ist auch Oberturner

In seiner Werkstatt in Ebnat-Kappel macht der 31-jährige Schreinermeister aus alten Geräten aus der Turnhalle Möbel für die Stube. Die Idee kam dem Oberturner des Turnvereins Ebnat-Kappel, als er selbst seine Wohnung eingerichtet hat. «Es musste etwas aus der Turnhalle sein. Wenn man das auf dem Markt sucht, wird man nicht fündig.» Die Geräte kommen aus der ganzen Schweiz in seine Werkstatt im Toggenburg. Die Kontakte hat er über einen Hersteller für Turnequipment.

Heute hat Steiner zwei Projekte am Start: Nebst dem «Böckli-Sitz» entsteht aus einer ausgedienten Sprossenwand ein Schuhregal. Diese sei geradezu prädestiniert, um daraus Möbel herzustellen, sagt Steiner: «Die Sprossenwand ist tragend. Das heisst, man kann sehr gut Lasten dranhängen.»

Gegen die Wegwerf-Gesellschaft

Vor einem Jahr hat sich der Schreiner selbstständig gemacht. Die Turnmöbel sind ihm besonders wichtig, weil er damit auch der Wegwerf-Gesellschaft entgegenwirken kann: «Kauft man sich heutzutage ein billiges Produkt, so überlegt man sich nach dessen Ableben gar nicht, ob man es noch reparieren kann. Man wirft es einfach weg.» Das sei das Schöne an den Turngeräten: «Sie sind so wertig mit dem Leder, dem Holz und dem Metall. Man kann sie problemlos wiederverwenden.»

(saz)

veröffentlicht: 20. März 2022 20:03
aktualisiert: 20. März 2022 20:04
Quelle: TVO

Anzeige
Anzeige