Listerien

Strafverfahren gegen Schwyzer Käser – 10 Todesfälle

27.08.2020, 09:01 Uhr
· Online seit 27.08.2020, 09:00 Uhr
Der Listerienfall in einer Steinerberger Käserei scheint gravierender als angenommen. Inzwischen geht man von zehn Todesopfern im Land aus.
gh/bote.ch
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Anfang Mai waren bei einer internen Inspektion Listerien in Produkten einer Käserei in Steinerberg gefunden worden. Die Käserei informierte ihre Abnehmer und forderte sie auf, die Produkte aus den Regalen zu nehmen.

Sie alarmierte auch das Labor der Zentralschweizer Kantone und das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV) über die Kontamination. Dieses gab daraufhin eine Warnung heraus.

In dieser Zeit haben sich im Wallis vier Spitalpatienten mit Listerien infiziert, die den Käse konsumiert hatten. Es gab einen vermuteten, aber keinen erwiesenen Zusammenhang. Einer von ihnen, der an einer schweren Krebserkrankung litt, starb an den Folgen der Infektionskrankheit. Die Käserei stellte ihren Betrieb ein. Der Betreiber wäre Ende Jahr ohnehin in Pension gegangen.

Kantonschemiker reichte Strafanzeige ein

Die Staatsanwaltschaft Innerschwyz hat im Juli ein Strafverfahren eröffnet. Dies, nachdem der Kantonschemiker eine Strafanzeige eingereicht hatte. Demnach ist der Fall ist weitaus gravierender und reicht weiter zurück als zunächst angenommen.

Die Staatsanwaltschat schreibt in einem Bulletin: «Gemäss der Strafanzeige seien seit 2018 mutmasslich 34 Erkrankungen auf denselben Listerien-Stamm zurückzuführen, wie er im Brie der Käserei nachgewiesen werden konnte.» Dies hätten Analysen im Auftrag des Bundes ergeben. Zehn der 34 erkrankten Personen seien gemäss der Strafanzeige verstorben.

Die Staatsanwaltschaft untersucht nun, ob der Betriebsinhaber verantwortlich ist für die Erkrankungen und gegen das Lebensmittelgesetz verstossen hat. Für den beschuldigten Betriebsinhaber gilt die Unschuldsvermutung.

veröffentlicht: 27. August 2020 09:00
aktualisiert: 27. August 2020 09:01
Quelle: CH Media

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