Was sind die Gründe?

Demotiviert und unzufrieden: Kapo Thurgau kämpft mit Kündigungswelle

28.04.2023, 10:06 Uhr
· Online seit 28.04.2023, 10:04 Uhr
Immer mehr Polizistinnen oder Polizisten verlassen die Kantonspolizei Thurgau und wechseln in einen anderen Beruf oder ein anderes Korps. Der Polizeiverband sucht nach Lösungen.
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Im Jahr 2022 wurden 26 Kündigungen im Korps eingereicht, 20 kamen von Polizistinnen und Polizisten. Zum Vergleich: Im Jahr 2017 waren es neun Kündigungen gewesen. Auch die Mitarbeitendenbefragung 2021 liess aufhorchen. Die Motivation ist im Verlgeich zur Kantonsverwaltung unterdurchschnittlich. Man befinde sich damit «klar im roten Bereich», teilte der Regierungsrat mit.

Mehrere Dinge sorgen für Ärger

Das «St.Galler Tagblatt» wollte in Gesprächen mit Thurgauer Kantonspolizistinnen und -polizisten die Gründe für diese Entwicklung herausfinden. So schreibt das Tagblatt, dass die Inkonvenienz-Regelung für grossen Ärger sorge.

Ein weiterer Punkt, der in den Gesprächen erwähnt worden sei, sei die Wertschätzung innerhalb der Kantonspolizei, die gewissen Polizistinnen und Polizisten fehle.

Pascal Schmid, Präsident des Thurgauer Polizeiverbands, sieht weitere Gründe für die Kündigungen – die steigende Belastung, der generell sinkende Respekt in der Gesellschaft, Lohndiskussionen und mangelhafte Kommunikation durch Vorgesetzte.

Attraktive Arbeitgeberin für die Zukunft

Der Polizeiverband ist wegen dieser Probleme alarmiert. Er forderte in einem Brief: Sämtliche Stellen sollen ausgeschrieben werden, internen Bewerbungen soll der Vorrang gegeben werden, die Personalfluktuation soll in allen Abteilungen unter drei Prozent sinken. Das Kommando habe diese Anliegen ernst genommen und bemühe sich, die Fluktuation zu senken, sagt Schmid gegenüber dem Tagblatt. Zudem möchte die Thurgauer Polizei zusammen mit dem Kanton die Rahmen- und Anstellungsbedingungen so beeinflussen, dass die Polizei auch in Zukunft als attraktive Arbeitgeberin wahrgenommen wird.

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veröffentlicht: 28. April 2023 10:04
aktualisiert: 28. April 2023 10:06
Quelle: St.Galler Tagblatt/David Grob

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