Ostschweiz
Thurgau

«Er sah erbärmlich aus»

Verletzter Schwan

«Er sah erbärmlich aus»

16.05.2023, 16:30 Uhr
· Online seit 16.05.2023, 16:30 Uhr
Ein Höckerschwan zog am Dienstagmorgen in Arbon die Blicke auf sich. In einer Rettungsaktion konnte das Tier von zwei Angelhaken befreit werden.
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Zusammen mit seiner Kollegin Sandra Lobsiger begab sich Kurt Wiget am Dienstagmorgen in Arbon auf einen Spaziergang am Bodenseeufer. Den Beiden fiel ein Schwan auf, mit dem etwas offensichtlich nicht stimmte. «Er sah erbärmlich aus und konnte seinen Hals nicht mehr strecken», sagt Wiget zu FM1Today.

Kurzerhand holte Wiget, der Fischer ist, sein Boot und zusammen gingen sie auf Schwanensuche. Kurz darauf konnte der 76-Jährige den Schwan mit einem Kescher einfangen. «Ich packte ihn und holte ihn an Bord», so Wiget.

Schwan kämpfte mit Angelhaken

Aus nächster Nähe ist sofort klar, was mit dem Schwan nicht stimmt. «Zwei Angelhaken hatten sich ineinander verheddert», erzählt Wiget. Ein Haken steckte im Unterkiefer des Schwans, während der andere Haken sich im Hals befand.

Den Haken im Schnabel konnte Wiget rasch entfernen. Doch um den zweiten Angelhaken herauszubekommen, musste ein Messer und etwas mehr Feingefühl angewendet werden. Anschliessend liessen sie den Schwan wieder frei. «Er schwamm erhobenen Hauptes davon», sagt Wiget.

Bilder als Appell an die Bevölkerung

Beide sind froh, dass sie dem Tier helfen konnten. «Sonst wäre er elendig draufgegangen oder hätte sich selbst stranguliert», sagt Sandra Lobsiger. Es war offensichtlich, dass der Schwan seit einigen Stunden mit den Haken zu kämpfen hatte. «Er war ziemlich geschwächt», erzählt sie.

Bilder der Rettungsaktion postete sie anschliessend auf Social Media. Damit möchte sie an die Bevölkerung appelieren, insbesondere an die Fischer. «Es ist einfach traurig und eine Sauerei, wenn die Angelhaken liegengelassen werden. Das verstehe ich einfach nicht», sagt sie.

Es sei ein Glück gewesen, dass sie dem Schwan helfen konnten. Am Mittwoch werde sie nochmals zum Bodenseeufer gehen, um nach dem Schwan Ausschau zu halten.

Wieviele Vögel durch Angelhaken verletzt werden, ist nicht bekannt. «Wir haben dazu leider keine Daten», sagt Stefan Bachmann, Medienverantwortlicher von Birdlife Schweiz. Wer ein verletztes Tier findet, sollte einen Wildhüter oder eine Wildhüterin kontaktieren. 

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veröffentlicht: 16. Mai 2023 16:30
aktualisiert: 16. Mai 2023 16:30
Quelle: FM1Today

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