«Es braucht jetzt Junge, die Blut spenden»
Zwei Stunden musste man am Dienstagabend anstehen, um eine gute Sache zu tun und in St.Gallen im Blutspendezentrum Blut zu spenden. Die Verunsicherung ist gross, die Blutversorgung der Schweiz momentan aber gut, beruhigt das Schweizerische Rote Kreuz.
Risikogruppe soll nicht mehr spenden
Der Bedarf an Blut von Spendern ist in den kommenden Wochen nicht überdurchschnittlich hoch. Planbare Operationen werden verschoben, Coronavirus-Infizierte benötigen grundsätzlich kein fremdes Blut.
In der jetzigen Situation sollten Personen über 65 Jahren auf das Blutspenden verzichten, dadurch fallen etliche regelmässige Spender weg. «Allerdings braucht es weiterhin Blut von Spendern auf der Onkologie und für Notfälle», sagt Cordula Schob, Pflegefachfrau im Blutspendezentrum des Kantonsspitals Frauenfeld.
Anstieg an Neuspendern
«Daher braucht es nun vor allem junge Leute, die bereit sind, Blut zu spenden», sagt Schob. Man merke aber auch, dass die jungen Menschen diese Verantwortung wahrnehmen. «Es gibt aussergewöhnlich viele, die sich in diesen Tagen als Neuspender anmelden», sagt Cordula Schob.
So kann der Ausfall von langjährigen älteren Spenderinnen und Spendern abgefangen werden. Diese Beobachtung macht auch das Schweizerische Rote Kreuz SRK. «Es herrscht auch beim Blutspenden eine grosse Solidarität in der Schweiz», sagt Kommunikationsleiterin Franziska Kellenberger.
Dies, nachdem es zu Beginn der Corona-Krise eine Verunsicherung in der Bevölkerung gab, viele hielten sich mit der Blutspende zurück. «In den Blutspendediensten, bei den mobilen Equipen und auf unseren Websites wird stetig und regelmässig darüber informiert, dass Blutspenden unbedenklich ist», sagt Kellenberger. Die Versorgung sei deshalb stabil.
Vorkehrungen in den Zentren getroffen
Wer Blut spenden möchte, kann dies jederzeit in den Blutspendezentren oder in den Gemeinden. Die Blutspendeaktionen laufen trotz Veranstaltungsverbot. «Wir haben aber natürlich zusätzliche Massnahmen ergriffen. Das medizinische Personal trägt Masken und Handschuhe und der Sicherheitsabstand wird gewahrt», sagt Pflegefachfrau Cordula Schob.
Auch wenn man in diesen Tagen eher ungern ins Spital geht, für eine Blutspende sollte man es sich nochmals überlegen.