Trotz steigender Zahlen: Kantone sehen keinen dringenden Handlungsbedarf
Quelle: tvo
Die Infektionen im Kanton St.Gallen sind rasant gestiegen. Über Nacht haben sich die täglichen Zahlen mehr als verdoppelt und sind von 35 auf 73 angestiegen. Die Zahl ist der höchste Wert, den der Kanton seit Ausbruch der Pandemie verzeichnet hat. Die Corona-Infektionen lassen sich auf Freizeitaktivitäten, Freundes- und Familienkreis und Anlässe während der Herbstferien zurückführen.
Dass seit den Herbstferien vermehrt Fälle in Vereinen und Lagern festgestellt werden konnten, gab der Kanton bereits am Sonntag bekannt. Um welche Vereine und Lager es sich handelt, wollte er nicht mitteilen. Auch wie hoch die Zahl der Infektionen aus den beiden Bereichen ist, gab man nicht bekannt. Es seien aber nur wenige Fälle. Eine nächste Lagebeurteilung würde zeigen, ob es sich hierbei nur um eine kurzfristige Häufung handle.
Lage wird vom Kanton überprüft
Betreffend der steigenden Fallzahlen werde der Kanton St.Gallen die Lage in den kommenden Tagen besprechen, heisst es in einem Statement. Wann genau mit weiteren Schritten zu rechnen ist, bleibt unklar. Noch am Dienstag sah die Regierung keinen Handlungsbedarf. Dazu müssten die Zahlen mehrere Tage lang bei über 30 bis 40 Fällen am Tag liegen. «Zurzeit gibt es Tage mit über 30 gemeldeten Fällen, jedoch nicht über mehrere Tage hinweg», so der Kanton auf Nachfrage von FM1Today. «Zurzeit sind deshalb keine neuen Massnahmen vorgesehen.»
Bei mehr als 40 Fällen pro Tag könnte die Regierung gemäss dem Plan «Vorbereitung zweite Corona-Welle» Massnahmen wie eine Maskentragepflicht, Schliessungen oder eine begrenzte Besucherzahl bei Veranstaltungen beschliessen.
Corona-Cluster bei Chorkonzert und Vereinsreise
Auch im Kanton Thurgau sind die Zahlen gestiegen. Trotzdem sieht man derweilen noch keinen Handlungsbedarf. Erst wenn an drei Tagen hintereinander 25 Neuinfektionen gemeldet werden, müssten neue Massnahmen beschlossen werden, heisst es. Häufungen an Corona-Infektionen im Thurgau gab es zuletzt Mitte September bei einem Chorkonzert und auf einer Vereinsreise. Die meisten Ansteckungen seien derzeit aber noch immer auf private Veranstaltungen zurückzuführen.
Abstand und Hände waschen sind am effizientesten
Im Kanton Graubünden wird die Situation laufend analysiert. «Wir versuchen bei lokalen Clustern mit lokalen, ereignisbezogenen Massnahmen zu reagieren», teilt der Kanton auf Anfrage mit. Weitere Massnahmen seien zurzeit noch nicht geplant. Der Kanton verweist nochmals darauf, dass Abstandhalten und regelmässiges Händewaschen die effizientesten Massnahmen seien.