1. August

Trotz grosser Waldbrandgefahr in Graubünden: Kein Feuerwerksverbot im ganzen FM1-Land

· Online seit 27.07.2023, 05:56 Uhr
Die einen lieben es, die anderen können es nicht leiden: Das Feuerwerk am 1. August. Die Nachfrage nach Feuerwerksartikel ist in diesem Jahr besonders hoch. Das Wetter dürfte den Fans gemäss Prognose keinen Strich durch die Rechnung machen – zumindest an den meisten Orten im FM1-Land.
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Die Angst vor dem Feuerverbot am 1. August ist in diesem Jahr deutlich kleiner als in den letzten Jahren. Diese Feststellung macht zumindest die Schweizerische Koordinationsstelle Feuerwerk. «Die Situation in diesem Jahr sieht sensationell aus. In den meisten Teilen der Schweiz ist es derzeit nicht trocken», sagt Urs Corradini von der Koordinationsstelle. Entsprechend gross sei die Nachfrage nach Feuerwerken: «So gross wie schon lange nicht mehr», sagt er weiter. 

Auch in Hinblick auf die vergangenen Jahre seien die Leute bei den Feuerwerksartikeln kauffreudig, obwohl die farbigen Funken und lauten Böller immer wieder kontrovers diskutiert werden. «Die Verkaufszahlen über die vergangenen Jahre sind stabil. Der 1. August ist aber der wichtigste Tag in der Branche», so Corradini. An keinem anderen Tag im Jahr würden so viele Artikel in die Luft gelassen werden – selbst an Silvester nicht.

Grosse Waldbrandgefahr in Graubünden

Ob die vielen gekauften Feuerwerkskörper am 1. August in der Ostschweiz tatsächlich in die Luft gejagt werden können, das ist bis jetzt trotz aller guten Bedingungen noch nicht ganz definitiv. Zwar herrscht im FM1-Land aktuell kein kantonales Feuerverbot. Sollte sich die Situation kurzfristig noch ändern und die Gefahr verschärfen, können die Kantone oder auch einzelne Gemeinden ein Feuerverbot erlassen.

So hat beispielsweise die Gemeinde Lumnezia beschlossen, ein vorübergehendes Feuerverbot für alle öffentlichen Feuerstellen einzuführen. Im ganzen FM1-Land ist in der Unteren Surselva sowie im Domleschg die Waldbrandgefahr mit Stufe vier am grössten. Die Region warnt vor Feuer im Freien und bei starkem Wind.

Wie der Kanton mitteilt, dürften Feuerwerkskörper nach wie vor mit einem Abstand von 200 Meter zum Wald und an bezeichneten Standorten in den Gemeinden abgefeuert werden. Der Kanton appelliert geichzeitig an den gesunden Menschenverstand und weist deutlich daraufhin, dass bei Gefahrenstufe vier von einem Feuerwerk abzusehen und bei Stufe drei ein Feuerwerk nicht zu empfehlen ist.

Eine Übersicht über die Waldbrandgefahr in der ganzen Schweiz erhältst du hier.

Bessere Aussichten in den Kantonen St.Gallen und Thurgau

Um einiges beruhigter sieht die Situation in den Kantonen St.Gallen und Thurgau aus. So gilt derzeit in den Regionen St.Gallen, Appenzellerland, Toggenburg und Rapperswil die Gefahrenstufe eins, es besteht also keine oder geringe Gefahr. Im ganzen Kanton Thurgau, im Rheintal sowie im Sarganserland ist derzeit die zweite Gefahrenstufe – mit mässiger Gefahr – aktiv.

Glaubt man den Wetterprognosen bis kommenden Dienstag, stehen die Voraussetzungen gut für Feuerwerk-Fans und die Situation dürfte sich bis und mit 1. August in diesen Regionen entsprechend halten. Bis und mit Montag, 31. Juli, wird an jedem Wochentag Niederschlag erwartet. Die Temperaturen bewegen sich zwischen 20 und 25 Grad. Am 1. August selbst ist bisher eine Regenwahrscheinlichkeit von 40 Prozent und etwa 21 Grad in der Deutschschweiz vorausgesagt.

Sehr gefährliche Situation im Wallis

Der einzige Kanton in der Schweiz mit absolutem Feuerverbot ist aktuell der Kanton Wallis. Am Montagabend des 17. Juli ist oberhalb der Walliser Gemeinde Bitsch/Ried-Mörel ein Waldbrand ausgebrochen. Mehrere Dörfer mussten evakuiert werden. Knapp sechs Tage später sagte Waldemar Schön vom Führungsstab Waldbrand Riederhorn gegenüber der Today-Redaktion, dass die Situation derzeit stabil sei, wenn auch sehr gefährlich.

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veröffentlicht: 27. Juli 2023 05:56
aktualisiert: 27. Juli 2023 05:56
Quelle: FM1Today

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