Bodensee

Verein will Wrack des Raddampfers «Säntis» aus Bodensee bergen

· Online seit 22.04.2023, 20:04 Uhr
Ein Verein in Romanshorn will das Wrack des historischen Raddampfers «Säntis» aus dem Bodensee bergen. Das Schiff wurde 1933 ausgemustert und versenkt. Es liegt seit 90 Jahren in einer Tiefe von 210 Metern auf dem Seegrund.

Quelle: TVO

Anzeige

Die Schweizerische Bodensee-Schifffahrt (SBS) und der Schiffsbergeverein Romanshorn informierten am Freitag über die Pläne. Der Verein hat das Wrack für einen symbolischen Franken von der SBS gekauft. Um die Bergung zu finanzieren, startet er jetzt eine Crowdfunding-Aktion.

Mehrere Varianten geprüft

In einer Machbarkeitsstudie habe man verschiedene Bergemethoden geprüft, erklärte Silvan Paganini, Betriebsleiter der Werft der SBS in Romanshorn und Präsident des Schiffsbergevereins. Die Bergung des Dampfschiffs Säntis sei «für alle Beteiligten eine Reise ins Ungewisse», hiess es.

Noch nie in der Geschichte des Bodensees habe eine solche Bergung stattgefunden. Es sei möglich, dass die «Säntis» noch einige Geheimnisse in ihrem kalten Dornröschenschlaf verberge, «die uns technisch herausfordern könnten». Die technischen Fragen und die Finanzierung seien grosse Herausforderungen.

2013 wieder entdeckt

Der Seitenraddampfer «Säntis» lief 1892 vom Stapel und wurde während der 41-jährigen Betriebszeit mehrmals umgebaut. Am 2. Mai 1933 wurde das 51 Meter lange Schiff ausser Betrieb genommen und an einer der tiefsten Stellen im See versenkt. 2013 wurde das gut erhaltene Wrack bei Vermessungsarbeiten am Seegrund wieder entdeckt.

Falls die Bergung gelingt, soll die «Säntis» als historisches Monument für die Öffentlichkeit in Romanshorn ausgestellt werden, beispielsweise auf einem Abenteuerspielplatz, wie es hiess. Für die Bergung bleiben zehn Jahre Zeit. Ab 2033 ist das Wrack gemäss einem Übereinkommen als Unterwasser-Kulturerbe geschützt.

(sda/mma)

veröffentlicht: 22. April 2023 20:04
aktualisiert: 22. April 2023 20:04
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige