Verhaftungen dank Videoüberwachung

26.01.2017, 22:15 Uhr
· Online seit 26.01.2017, 12:26 Uhr
Seit acht Jahren wird die St.Galler Bevölkerung bei der Brühltor-Passage, am Bohl sowie beim Bahnhof videoüberwacht. Der Stadtrat ist überzeugt vom Nutzen der Kameras, doch er will trotzdem keine weiteren installieren, zumindest vorläufig.
Angela Mueller
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«Die Videokameras sind in St.Gallen an den neuralgischen Punkten installiert», sagt Stadtrat Nino Cozzio vor den Medien. Vor acht Jahren wurden diese bei einer Abstimmung vom Volk befürwortet und auch in Zukunft werden die Kameras an ihrem Ort bleiben. Die Erfahrungen damit seien durchwegs positiv.

Polizei braucht die Aufnahmen

Vor allem für die Strafverfolgungsbehörden sind sie nützlich: «Jährlich greifen wir in mindestens 25 bis 30 Fällen auf die Aufnahmen zu, 2016 waren es 73 Fälle. In mindestens 50 Prozent ergeben diese wertvolle Hinweise zur Aufklärung der Fälle», sagt Ralph Hurni, Kommandant der Stadtpolizei St.Gallen. Die Aufnahmen werden 100 Tage gespeichert. Bei den Fällen handelte es sich zum Teil um schweren Delikte, wie Raub, Entreissdiebstähle, Vergewaltigungen und in einem Fall auch um schwere Körperverletzung.

Keine neuen Kameras seit 2008

Der St.Galler Stadtrat versichert, die Videoüberwachung werde äusserst zurückhaltend und unter Wahrung des Persönlichkeits- und Datenschutzes eingesetzt. Seit der Einführung im Jahr 2008 wurden keine neuen Kameras auf öffentlichem Grund montiert. Auch beim neuen Bahnhofplatz hat sich der Stadtrat gegen den Einsatz von neuen Kameras entschieden, wie es in der Mitteilung heisst.

Bahnhof wird technisch ausgerüstet

«Die Kameras in den beiden Unterführungen reichen zur Zeit vollends aus», sagt Hurni. Vorsichtshalber werden aber beim Neubau des Bahnhofplatzes die Leitungen für eine allfällige zusätzliche Kameraüberwachung montiert. «Wir gehen nicht davon aus, dass es neue Kameras brauchen wird, falls doch, wären keine grösseren Bauarbeiten nötig.» Für den Unterhalt der Kameras ist die Stadtpolizei St.Gallen zuständig, sie investiert rund 35'000 Franken pro Jahr.

Mit Kameras höheres Sicherheitsgefühl

Die Bevölkerung akzeptiert die Überwachungskameras, dies untermauern zwei St.Galler Studien: Die Fachhochschule St.Gallen erstellte eine Studie zum Sicherheitsempfinden der Bevölkerung und befürwortet die Weiterführung der Videoüberwachung. Auch die Fachstelle für Statistik des Kantons St.Gallen hat einen Online-Fragebogen erarbeitet. Gemäss dieser Umfrage sind 70 Prozent der Teilnehmer der Ansicht, die Videoüberwachung erhöhe die Sicherheit der Bevölkerung.

Kameras ersetzen nicht die Polizei

Die Kriminalität in der Stadt ist seit Jahren rückläufig. Der Stadtrat hält allerdings auch fest, dass die Videoüberwachung alleine nicht ausreicht: «Die Präsenz von Menschen und regelmässig durchgeführte Patrouillen der Polizei tagen vermutlich mehr zum Sicherheitsempfinden bei», teilt der Stadtrat mit.

veröffentlicht: 26. Januar 2017 12:26
aktualisiert: 26. Januar 2017 22:15
Quelle: agm

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