Wetterprognose

Winterzauber im Frühling – der Schnee ist kurz zu Besuch

06.03.2024, 06:02 Uhr
· Online seit 06.03.2024, 05:43 Uhr
Nach einem Februar mit Märztemperaturen folgt nun ein März mit Aprilwetter. Gemäss Wetterwarnung schneit es spätestens am Mittwochmorgen. Falls der Schnee liegen bleibt, ist dies aber nur ein kurzes Unterfangen – am Wochenende sorgt der Föhn nämlich wieder für Frühlingswetter im FM1-Land.
Linda Hans
Anzeige

In den vergangenen Wochen konnte in der Schweiz bereits frühlingshafte Temperaturen genossen werden. Nun sorgte aber eine Gegenstromlage wieder für eine kurzfristige Abkühlung. Der Dienstag wurde im Verlauf des Tages immer nasser und in der Nacht auf Mittwoch sank die Schneefallgrenze dann auf rund 600 bis 800 Meter – in den Alptälern sogar noch tiefer.

Gegentief sorgte für Wetterumschwung

Im Verlauf des Dienstags zog gemäss Meteonews ein Höhentief knapp westlich der Schweiz von Nord nach Süd. Dadurch herrschten in der Höhe südliche Winde. In den tiefen Lagen der Alpen stellte sich gleichzeitig eine nördliche Strömung durch ein Italientief ein. Weil die Winde in der Höhe praktisch in entgegengesetzter Richtung der Winde in Bodennähe wehten, spricht man von einer Gegenstromlage.

Auf der Alpennordseite traf Kaltluft aus Nordwesten auf feuchte Meeresluft aus dem Süden. Weil die Kaltluft schwerer ist, stieg die Meeresluft auf. Durch dieses Aufgleiten entstanden ein Hebungsprozess und starke Niederschläge. Die Niederschläge wurden entlang der Alpen noch verstärkt, weil an den Voralpen ein Staueffekt durch nördliche Winde in tiefen Luftschichten herrschte.

Zwei Gründe für sinkende Schneefallgrenzen

Laut Michael Eichmann, Meteorologe bei Meteonews, wirken zwei Faktoren auf die Schneefallgrenze ein. Zum einen ist dies die hohe Intensität, das heisst, wenn es starken Niederschlag gibt, dann sinkt die Schneefallgrenze tendenziell tiefer, als es die Modelle vorhersagen. Dies geschieht aufgrund der Niederschlagsabkühlung. Der Prozess der hohen Intensität spricht dafür, dass die Grenzen tendenziell tiefer sinken.

Das Gegenargument dazu ist Wind, den es zum Teil auch gab. Gemäss Eichmann sorgt Wind dafür, dass selbst wenn sich die Luftmassen abkühlen, das Ganze wieder durchmischt wird. Dann kann der Effekt der Niederschlagsabkühlung durch Wind wieder zunichtegemacht werden. Dies bedeutet, dass die Schneefallgrenze nicht weiter sinkt. Daher sei es schwierig vorherzusagen, ob es in den Alpentälern bis zum Boden schneit oder nicht.

Wo ist am Mittwoch Schnee zu erwarten?

Gemäss Meteonews gibt es am Mittwochmorgen ab 600 bis 800 Metern sicher Schnee. Somit ist ein weisses Erwachen am Mittwochmorgen beispielsweise in St.Gallen gut möglich. Da die Böden zurzeit aber nicht gefroren sind, bleibt die Frage, ob der Schnee dann auch ansetzt und liegen bleibt.

Nach den Modellen von Meteonews liegt der Schwerpunkt des Neuschnees von der Zentralschweiz bis zum Appenzellerland. Dort werden oberhalb von 1000 Metern zwischen 30 bis 50 Zentimeter Neuschnee erwartet. In leicht erhöhten Lagen wie die Stadt St.Gallen kann es aber auch gut sein, dass ein paar Zentimeter Schnee liegen bleiben.

Im Verlauf des Mittwochs steigt die Schneefallgrenze aber wieder auf über 800 Meter an. Somit wird im Flachland dann eher mit Schneeregen oder sogar Regen gerechnet. In der zweiten Tageshälfte nimmt der Niederschlag aber wieder ab. Wenn man am Mittwoch also eine schöne Winterlandschaft sehen möchte, dann sollte man auf über 800 Metern unterwegs sein.

So geht’s nach dem Schnee weiter

In den Donnerstag startet das FM1-Flachland dann durch Restfeuchtigkeit mit Hochnebel. Die Obergrenze des Hochnebels liegt bei 1200 bis 1400 Metern. Darüber gibt es mit Sonnenschein und Neuschnee perfekte Pistenbedingungen. Einzig die Lawinengefahr sollte beachtet werden. Diese werde gemäss Meteonews durch den Neuschnee im Appenzellerland und im Toggenburg vermutlich ansteigen.

Im Flachland löst sich im Verlauf des Donnerstags dann der Hochnebel grösstenteils auf. Auch am Freitag gibt es vereinzelte Nebelfelder, die Obergrenze ist aber tiefer als am Donnerstag und die Auflösungschancen sind relativ gut. Somit dürfte der Freitag grundsätzlich ein ziemlich sonniger Tag werden.

Die Temperaturen steigen ab Donnerstag wieder in den zweistelligen Bereich. Es werden rund 10 Grad im Flachland erwartet. Der Freitag ist dann eher noch milder mit etwa 12 Grad in der Bodenseeregion und bis zu 15 Grad im Rheintal durch erneuten Föhn.

Der Föhn bleibt dann auch am Wochenende noch ein Thema. Grundsätzlich ist der Wettercharakter von diesem Wochenende ähnlich wie der des vergangenen. Somit können wir uns in den nächsten Tagen auf Aprilwetter durch den Kontrast zwischen Gegenstromlage und Föhn einstellen.

Scan den QR-Code

Du willst keine News mehr verpassen? Hol dir die Today-App.

veröffentlicht: 6. März 2024 05:43
aktualisiert: 6. März 2024 06:02
Quelle: FM1Today

Anzeige
Anzeige