«Wir dachten, unser Haus stürzt ein»

04.04.2019, 17:53 Uhr
· Online seit 04.04.2019, 16:40 Uhr
In der Nacht auf Donnerstag krachte ein Auto in ein Haus in Engelburg. Die Bewohner des Hauses befürchteten das Schlimmste, als sie ein Knall aus dem Schlaf riss. Der oder die Fahrerin machte sich aus dem Staub.
Fabienne Engbers
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«Plötzlich gab es einen lauten Knall und das ganze Haus zitterte», sagt Sabrina Müggler. Sie lag bereits im Bett und schlief, als ein Auto in ihr Haus krachte. Erst dachte Sabrina, das Haus stürzte ein. «Es hörte sich an, als würden Ziegel vom Dach rutschen.» Nach der Schrecksekunde schaute sie aus dem Fenster. Schnell war klar: Das Haus steht noch, doch ein Fahrzeug ist mit voller Wucht in die Fassade gekracht.

Polizei glaubt, den Täter zu erwischen

Sabrina Müggler wohnt zusammen mit ihrem Verlobten im Haus, das direkt an einer scharfen Kurve zwischen Engelburg und Abtwil liegt. Offenbar hat diese Kurve in der letzen Nacht gegen 00.40 Uhr jemand etwas zu schnell genommen und landete in der Hausmauer. Der oder die Unbekannte hat sich, ohne sich um den Schaden zu kümmern, davongemacht.

«Damit hat er sich der Fahrerflucht strafbar gemacht», sagt Gian Andrea Rezzoli, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. «Wir sind zuversichtlich, dass wir den Fahrzeughalter finden, zumal die Farbe und Marke des Autos bekannt sind und das Fahrzeug vermutlich demoliert irgendwo herumsteht.» Die Polizei geht davon aus, dass der Täter oder die Täterin einen anthrazitfarbenen Mazda gefahren hat.

«Viele Leute fahren hier zu schnell»

Wie es zum Unfall kam, ist noch nicht klar. «Möglicherweise war er betrunken, stand unter Drogen oder ist am Steuer eingeschlafen», mutmasst Sabrina Müggler. Grundsätzlich sei die Kurve, die an ihrem Haus vorbeigeht, aber auch tagsüber problematisch. «Es gibt einfach extrem viele Leute, die hier schneller als die erlaubten 50 Stundenkilometer fahren.» Direkt nach dem Haus steht die 80er-Tafel, vielfach beschleunigen Autofahrer schon davor. «Es ist einfach eine heikle Kurve.»

Schaden von 20'000 Franken

Sabrina und ihr Verlobter wohnen erst seit rund vier Monaten im Haus, davor haben sie es eigenhändig umgebaut. Nun ist das Eck des Hauses beschädigt, die Kantonspolizei St.Gallen schätzt den Schaden auf rund 20'000 Franken.

«Wir sind trotz des Schadens froh, dass niemandem etwas geschehen ist», sagt Sabrina Müggler. Zuerst müsse jetzt geklärt werden, wer den Schaden übernehme. Vom Schuldigen wünscht sie sich vor allem etwas: «Dass er oder sie sich meldet und sich entschuldigt. Das fände ich sehr schön.»

veröffentlicht: 4. April 2019 16:40
aktualisiert: 4. April 2019 17:53
Quelle: enf

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