Wolf reisst zwölf Schafe am Flumserberg
Auf einer Alp in Flums-Kleinberg hat ein Wolf mehrere Schafe gerissen. Unmittelbar nach dem ersten Vorfall am 3. August wurden Herdenschutzmassnahmen ergriffen: Zwei speziell ausgebildete Schutzhunde bewachen zurzeit die betroffene Schafherde. Trotzdem griff der Wolf im unwegsamen und schwer schützbaren Gelände wieder an und riss weitere Tiere, wie die Staatskanzlei St.Gallen heute mitteilt. Die aktuelle Bilanz zeigt zwölf tote Tiere: zehn Lämmer und zwei Schafe.
Bedauerliches Verhalten
«Der Wolf hat leider mehrere Schafe gerissen und das ist bedauerlich», sagt Dominik Thiel, Leiter Amt für Natur Jagd und Fischerei Kanton St.Gallen zu FM1. «Wölfe sind wilde Tiere und man kann ihnen keine Vorschriften machen, wie sie sich verhalten sollen.»
Es wurden Proben für eine DNA-Analyse entnommen, um die Herkunft des Wolfes festzustellen. Deren Resultate stehen noch aus. «Wir gehen davon aus, dass es ein einzelner Wolf ist und nicht ein ganzes Rudel. Er wurde im übrigen bereits einige Male auf der Alp gesichtet.»
Der Wolf verhält sich offenbar völlig normal: «Es gehört zum üblichen Verhalten von Raubtieren, dass sie Fleisch brauchen und Tiere reissen. Raubtiere jagen auch auf Vorrat,wenn sie die Möglichkeit haben.»
Abschuss nach Riss von 25 Nutztieren
Der Kanton kann eine Abschussbewilligung für einzelne Wölfe erteilen, die erheblichen Schaden an Nutztieren anrichten. Ein solcher liegt vor, wenn mindestens 25 Nutztiere innerhalb eines Monats, beziehungsweise 35 Tiere innert vier Monaten getötet werden. Mit zwölf toten Nutztieren bewegt sich der Wolf auf gefährlichem Terrain. «Wenn der die kritische Zahl von 25 erreichen würden wir die Abschussbewilligung erteilen», sagt Thiel.
(red/agm)