Basler SP-Nationalrat Mustafa Atici zieht Bundesratskandidatur zurück
Der Basler SP-Nationalrat Mustafa Atici hat seine Bundesratskandidatur zurückgezogen. Er tue dies zu Gunsten der Kandidatur von Beat Jans und damit der Chance von Basel-Stadt auf einen Bundesratssitz, teilte er am Montag mit.
Der kurdischstämmige Basler Politiker hatte im Juli als erster SP-Vertreter sein konkretes Interesse auf die Nachfolge von Bundesrat Alain Berset angemeldet, der am 21. Juni seinen Rücktritt bekanntgegeben hatte.
Dass Atici nun «zu Gunsten von Beat Jans», wie er schreibt, auf seine Kandidatur verzichtet, kommt nicht überraschend. Sein politischer Basler Weggefährte verfüge über bessere Wahlchancen als er. Damit steige auch die Aussicht darauf, dass Basel-Stadt nach 50 Jahren endlich wieder eine Vertretung in der Landesregierung stellen könne.
Botschaft für die Migranten
Bei seiner Kandidatur sei es weniger um seine Person gegangen, sondern vielmehr um die Botschaft, dass die 40 Prozent der in den letzten Jahren zugewanderten Menschen auch auf Exekutivebene wahrgenommen werden sollten. Dass er in der vereinigten Bundesversammlung bedauerlicherweise über wenig Wahlchancen verfügt hätte, sei ihm aber klar gewesen. Trotzdem habe er sich über das positive Echo auf seine Kandidatur gefreut.
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Sein Rückzug falle ihm aber nicht allzu schwer, angesichts der Tatsache, dass er überzeugt sei, dass sich Jans gleichermassen für eine weltoffene und vielfältige Schweiz einsetzen werde. Und er sei überzeugt, dass die Schweiz in wenigen Jahren eine Bundesrätin haben werde, «die Zeynep Demir oder Aminata Diop» heissen werde.
Bis jetzt kandidieren Beat Jans, Matthias Aebischer und Daniel Jositsch für den frei werdenden SP-Sitz im Bundesrat.
(sda/bza)