Der Schweizer Leitindex SMI büsste am Montag 1,60 Prozent auf 10'676 Punkte ein. Der deutsche DAX und der französische CAC40 (je -2,7%) sanken noch deutlicher. In Asien hatte der japanische Nikkei Index um 2,0 Prozent nachgegeben. In China blieben die Börsen hingegen feiertagsbedingt geschlossen. Auch die US-Börsen starteten mit deutlichen Abgaben in die Woche.
Der Schweizer Franken dagegen erstarkte. Der Euro fiel zwischenzeitlich bis auf 1,0677 Franken - so tief wie seit April 2017 nicht mehr. Der Dollar, der in Krisenzeiten mitunter ebenfalls als Zufluchtswährung gilt, hielt sich dagegen mit 0,9697 Franken vergleichsweise gut. Und auch der Goldpreis gewann weiter an Wert. Dagegen sank der Ölpreis, dessen Entwicklung als Hinweis auf den zukünftigen Wirtschaftsverlauf gesehen wird, weiter.
Tourismusbranche unter Druck
Stark unter Druck standen Aktien von Firmen, die vom Tourismus und von einer starken Reisetätigkeit insgesamt profitieren. Dazu zählen etwa die Hersteller von Luxusgütern wie Swatch (-2,5%) und Richemont (-2,7%). Sie erzielen einen Grossteil ihrer Umsätze in der Grossregion China und profitieren auch vom weltweiten Tourismus, weil bei Reisenden der Geldbeutel in der Regel etwas lockerer sitzt.
Die Aktien von Fluggesellschaften wie der Swiss-Mutter Lufthansa (-4,3%) befinden sich ebenso im Sinkflug wie die der flugnahen Firma Flughafen Zürich (-3,0%) und des Duty-Free-Shop-Betreibers Dufry (-3,2%). Die Anteile der Jungfraubahn sackten um 3,9 Prozent ab. Denn bleiben die Touristen aus, bekommen das auch wichtige Reiseattraktionen wie das Jungfraujoch zu spüren.
Stark abwärts ging es auch mit Bankaktien wie Julius Bär (-3,4%), Credit Suisse (-3,6%) und UBS (-2,5%) oder mit Technologiewerten wie Logitech (-3,5%).
Erinnerungen an SARS
Die Entwicklung rund um das Corona-Virus weckte bei den Anlegern die Erinnerungen an die ebenfalls von einem Corona-Virus verursachte SARS-Pandemie von 2003. Dabei kamen rund 800 Menschen ums Leben. Die Eindämmung zog sich über ein halbes Jahr hin.
Die Ausbreitung des Corona-Virus könnte laut Ökonomen gravierende wirtschaftliche Auswirkungen haben. Konjunkturell zog SARS in Asien 2003 einen kurzfristigen Einbruch der Wirtschaftstätigkeit in einigen Bereichen nach sich. Auch damals waren vor allem die Reisetätigkeit, die Gastronomie und der Detailhandel betroffen. Andere Sektoren, wie die Industrie, wurden hingegen kaum in Mitleidenschaft gezogen.
«Die Angst vor einer Ausbreitung des Corona-Virus nimmt zu, auch weil die wirtschaftlichen Folgen für China nicht unterschätzt werden dürfen», sagte ein Marktstratege. Der Konsum während des chinesischen Neujahrsfestes habe der Konjunktur traditionell einen ordentlichen Schub gegeben. Dieses Jahr dürften nun aber viele Chinesen auf Reisen innerhalb des Landes verzichten, worunter der gesamte Dienstleistungssektor leiden sollte.