Wirtschaft

CS-«Beschattungsaffäre»: Finanzmarktaufsicht leitet Verfahren ein

02.09.2020, 16:28 Uhr
· Online seit 02.09.2020, 07:43 Uhr
Die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht hat im Kontext der «Beschattungsaffäre» um den Top-Banker Iqbal Khan ein Enforcementverfahren gegen die Grossbank Credit Suisse eingeleitet.
Anzeige

(dpo) Die im Dezember eingesetzte Prüfbeauftragte der Eidgenössischen Finanzmarktaufsicht (Finma) hat ihre Untersuchung im Rahmen der «Beschattungsaffäre» abgeschlossen und eröffnet nun ein sogenanntes Enforcementverfahren gegen die Credit Suisse. Darin geht die Finma «Anhaltspunkten auf Aufsichtsrechtsverletzungen im Kontext der Beschattungs- und Sicherheitsaktivitäten der Bank» nach, wie es in einem Communiqué vom Mittwoch heisst. Die Finma geht insbesondere auch der Frage nach, wie diese Aktivitäten dokumentiert und kontrolliert wurden.

Die Finma werde über den Abschluss des Enforcementverfahrens informieren, sich aber nicht weiter weiter zu dessen Inhalt oder zum möglichen Zeitpunkt des Abschlusses äussern. Erfahrungsgemäss nehmen solche Verfahren mehrere Monate in Anspruch, heisst es im Communiqué.

Grossbank will «vollständig kooperieren»

In einer Stellungnahme nimmt die Credit Suisse den Entscheid der Finma «zur Kenntnis». Die Grossbank werde «vollständig» mit der Finma kooperieren und sei entschlossen, gemeinsam mit der Aufsichtsbehörde «aktiv auf eine lückenlose und zügige Aufarbeitung» der Angelegenheit hinzuarbeiten, heisst es im Communiqué. Der Verwaltungsrat und die Geschäftsleitung von Credit Suisse seien sich darüber einig, dass die Beschattung von Mitarbeitenden «nicht zur Kultur der Bank gehört».

Letzten September wurde bekannt, dass die Credit Suisse ihren ehemaligen Chef der internationalen Vermögensverwaltung, Iqbal Khan, nach seinem Wechsel zur UBS beschatten liess. Im Zuge dieser «Beschattungsaffäre» ist der CEO der Grossbank, Tidjane Thiam, zurückgetreten.

veröffentlicht: 2. September 2020 07:43
aktualisiert: 2. September 2020 16:28
Quelle: CH Media

Anzeige
Anzeige