Fragen und Antworten

Das musst du über den Corona-Impfstoff wissen

11.11.2020, 17:04 Uhr
· Online seit 11.11.2020, 16:10 Uhr
Wann wird der neue Impfstoff in der Schweiz zur Verfügung stehen, gibt es einen Impfzwang und wie sicher sind die Impfungen? Diese Fragen beantwortete der Bundesrat und das BAG an der Medienkonferenz vom Mittwoch.

Quelle: CH Media Video Unit

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Was hat der Bundesrat entschieden?

Der Bundesrat hat an seiner Mittwochs-Sitzung weitere 100 Millionen Franken zur Beschaffung von mehr Corona-Impfdosen bewilligt. Insgesamt stehen nun 400 Millionen Franken zur Verfügung. Das Geld stammt aus den bereits bewilligten Covid-19-Krediten, welche dem Armeebudget zugeteilt sind.

Welcher Impfstoff kommt in die Schweiz?

«Noch kann nicht mit Sicherheit gesagt werden, welcher Impfstoff sich in der Schweiz durchsetzt und der Bevölkerung zur Verfügung gestellt wird», schreibt der Bundesrat in einer Mitteilung. Bereits hat sich die Schweiz rund 10 Millionen Impfdosen von den Firmen Moderna und AstraZeneca gesichert.

Quelle: CH Media Video Unit

Bekommt die Schweiz den Impfstoff von Pfizer und Biontech?

Diese Woche vermeldeten die beiden Firmen, dass ihr Impfstoff zu 90 Prozent wirksam sei. Die Chancen sind gross, dass dieser Impfstoff auch in der Schweiz angewendet wird. «Die Verhandlungen sind weit fortgeschritten», sagte Nora Kronig vom BAG. Die Schweiz hat mit den beiden Firmen bereits einen Reservierungsvertrag abgeschlossen. Gemäss Alain Berset wurden drei Millionen Impfdosen bestellt.

Wann gibt es den ersten Impfstoff in der Schweiz?

Die Marktzulassung zum Impfstoff von Moderna und AstraZeneca sei in Vorbereitung, damit dieser möglichst schnell eingeführt werden kann, sobald er in Produktion geht. Man könne aber nicht sagen, wann dies genau sei, sagte Berset. «Wir hoffen jedoch, dass wir nächstes Jahr einen Impfstoff haben.»

Welche Risiken bergen die Impfungen?

Die schnelle Entwicklung der Impfstoffe bringe keine zusätzlichen Risiken. Claus Bolte von Swissmedic sagte an der Pressekonferenz, die Kriterien für eine Zulassung seien genau gleich streng wie sonst. Lediglich das Prüf-Verfahren sei beschleunigt worden, die Daten werden schon während der Testphase geprüft. «Dies ist ein rollendes Verfahren, dass sehr teuer ist und üblicherweise nicht angewendet wird.» Die Hürden für eine Zulassung seien immer noch die Gleichen.

Quelle: CH Media Video Unit

Wer wird zuerst geimpft?

«Zuerst werden wa wohl die Risikogruppen und deren Umfeld sein», sagte Stefan Kuster vom BAG. Die genaue Strategie könne aber erst festgelegt werden, wenn die Impfstoffe und die Wirkung bekannt sind.

Wird es einen Impfzwang geben?

Eine Impfpflicht ist nicht vorgesehen, wie Bundesrat Alain Berset betonte. Jede und jeder müsse selber entscheiden, ob sie oder er sich impfen lassen wolle. «Dank einer Impfung erhoffen wir uns eine deutliche Verbesserung der Lage in unserem Land.» Der Bundesrat strebt an, dass sich rund 60 Prozent der Bevölkerung impfen lassen werden.

Quelle: CH Media Video Unit

Plant der Bundesrat weitere Massnahmen?

«Da die Situation momentan leider auf hohen Niveau stabil ist, sind keine weiteren Massnahmen geplant. Doch die Kantone können weitere Massnahmen entscheiden, wo gewünscht», sagte Bundesrat Alain Berset. Um eine Lockerung in Betracht zu ziehen, muss die Reproduktionszahl deutlich unter 1 fallen (0,6, 0,7 oder 0,8). Dieser R-Wert sei momentan etwa bei 1. Erst wenn der Wert deutlich unter 1 liegt, komme es bei Lockerungen zu keinem Jojo-Effekt.

Quelle: CH Media Video Unit

(hto)

veröffentlicht: 11. November 2020 16:10
aktualisiert: 11. November 2020 17:04
Quelle: PilatusToday

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