Eigentlich vermittelt die Schweiz doch eher ein beschauliches, ruhiges und harmloses Bild nach aussen. Dennoch gibt es auch hierzulande Orte, an denen besser nichts passieren sollte. Obwohl die meisten Gegenden harmlos aussehen, gib es auch in der Schweiz Plätze, die es in sich haben und bei Naturkatastrophen recht schnell bedrohlich wirken können. Wir haben dir hier mal eine Übersicht der gefährlichsten Orte der Schweiz zusammengetragen.
1. Der Grand Dixcence Staudamm und Sihlsee
Die Staumauer hat eine Höhe von etwa 285 Metern und ist rund 15 Millionen Tonnen schwer. Mit den darin verbauten Kubikmetern Beton könnte man alternativ auch eine 1,5 Meter hohe und zehn Zentimeter dicke Mauer rund um die Erde bauen. Würde der Staudamm brechen, könnte eine Flutwelle das Unterwallis – so auch Sion – zerstören. Allerdings ist die Wahrscheinlichkeit einer Katastrophe sehr gering.
Ähnlich sieht es auch am Sihlsee aus. Für viele Zürcherinnen und Zürcher gehört der Sihlsee zum erweiterten Naherholungsgebiet. Dabei ist er gar nicht zu unterschätzen: Sollte nämlich der Staudamm jemals brechen, würde das Sihltal überflutet und grosse Teile von Zürich stünden bis zu 8 Meter tief im Wasser.
2. AKWs
Generell geniessen Atomkraftwerke keinen allzu guten Ruf. Jahrelang stand das AKW Mühleberg in Bern auf der Liste der unsichersten Orte der Schweiz. Derzeit wird das AKW demontiert. Vor allem die Umgebung sorgte jahrelang für ein etwas unschönes Gefühl. Stand doch die Anlage 47 Jahre lang unterhalb einer Staumauer. Nicht auszudenken, wenn diese mal gebrochen wäre.
3. Tanklager Vernier
Jährlich werden an die 12 Millionen Tonnen Erdöl in Schiffen, Pipelines, Eisenbahnzügen aus aller Welt in die Schweiz gebracht. Das grösste Tanklager befindet sich in Mellingen im Kanton Aargau. Das gefährlichste hingegen in Vernier GE, welches mitten in einem Siedlungsraum liegt. Bei einem Unfall könnte es dort sehr gefährlich werden.
4. Gletscher
Quelle: CH Media Video Unit / Melissa Schumacher
Bei einem Eisbruch in Norditalien sind sieben Menschen gestorben. Damit rücken nun auch wieder Schweizer Gletscher und Felsen in den Fokus. Bereits Ende Mai diesen Jahres wurden am Grand Combin im Wallis bei einem Eissturz zwei Menschen getötet und neun verletzt. Der heisse Sommer setzt den Bergen zunehmend zu. In der Schweiz werden einige der 1400 Gletscher von den Behörden gut überwacht. Anfang Juli brachen am Triftgletscher unter dem Weissmies in Wallis mehrere 10'000 Kubikmeter Eis ab. Nur dank dem Monitoring war man gut darauf vorbereitet.
5. ZWILAG Würenlingen
Das Zwilag ist ein Zwischenlager für alle Kategorien radioaktiver Abfälle in der Schweiz. Insgesamt gibt es in der Schweiz 10'000 Kubikmeter radioaktiven Abfall, die sich in Würenlingen im Kanton Aargau befinden. Nach dem Unfall im japanischen Fukushima 2011 hat die Schweit auch beschlossen, aus der Atomenergie auszusteigen. Bis dahin plant die Schweiz auch ein Endlager für den Abfall zu errichten. Für den tatsächlichen Standort ist vor allem der Nordosten im Gespräch. Bis 2029 will die Regierung eine Entscheidung treffen. Bis dahin bleibt der Abfall noch etwas im Aargau liegen.
6. Mitholz
Ein ganzes Dorf im Berner Oberland wurde 1947 zerstört, als ein Munitionsdepot der Schweizer Armee explodierte. Das Dorf Mitholz wurde wieder aufgebaut, allerdings wurde die damals nicht explodierte Munition nicht entsorgt. Sie liegt immer noch unter dem zusammengestürzten Felsen. Eine vollständige Räumung des Restlagers wurde 1948 vor allem aus geologischen Gründen für zu risikoreich befunden. Ein Gutachten des Eidgenössischen Departements für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) kam zum Schluss, dass die Gefahr für die ansässige Bevölkerung doch höher ist als bisher angenommen. Daher hat der Bundesrat beschlossen, das Munitionslager endgültig zu räumen.
7. Bergsturz (Bondo GR)
Der Bergsturz im August 2017 war einer gewaltigsten in der Schweiz seit 100 Jahren und kostete acht Menschen das Leben. Schätzungsweise 4 Millionen Kubikmeter Gesteinsmaterial rollte im unteren Bergell bei Bondo ins Tal. Das sind Dimensionen, welche selbst in der Schweiz nicht alltäglich sind. Bis 2023 wird der Berg noch permanent überwacht. Der mit Abstand grösste bekannte Bergsturz in der Schweiz ereignete sich in prähistorischer Zeit. Am Ende der letzten Eiszeit – vor knapp 10'000 Jahren – stürzten in Flims GR schätzungsweise neun bis 13 Kubikkilometer Gesteinsmassen herunter und veränderten somit die Landschaft nachhaltig. Das Ereignis gilt als einer der grössten bekannten Bergstürze weltweit.
8. Basel
Schweizweit gäbe es so viele passendere Standorte für Chemiebetriebe als Basel. Schliesslich ist vor allem die Agglomeration dicht besiedelt, in der Nähe sind mehrere Atomkraftwerke und die überdurchschnittliche Erbebenhäufigkeit machen Basel bei weitem nicht zum perfekten Ort dafür.
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